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Dt. Reihentitel: Lysanders Legenden
Dt. Titel: Carla
Dt. Erstausgabe: 04/2012
Verlag: AAVAA
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 256
ISBN-10: 3862540839
ISBN-13: 978-3-862-54083-9
Preis: 11,95 €
Nach einem ungewöhnlichen Traum entdeckt Carla Fähigkeiten an sich, die
sie weder einschätzen noch kontrollieren kann und die einige
Schwierigkeiten mit sich bringen. Nicht nur, dass sie mehrere Prüfungen
zu bestehen hat, die das Misstrauen von Lysanders Garde schwächen sollen
- auch der Alltag wird zur Tücke, wenn Berührungen tödlich sind.
Inhalt
Carla ist sauer. Mal wieder hat ihr Christian den Auftrag gestohlen. Um sich abzureagieren, geht sie spontan feiern, aber auch dort erwarten sie nur Enttäuschungen. Am nächsten Monat erinnert sie sich an so gut wie nichts mehr außer einem seltsamen Traum. Doch was ist, wenn dieser Traum die Wirklichkeit war und jede Berührung zu eine tödlichen Gefahr wird?
Die Protagonistin
Carla ist ein ziemlich ehrgeiziger, aber vor allem impulsiver Mensch. In ihrer Wut ist sie kaum zu bremsen und als Leser schwankt man zwischen dem Respekt ihrem Durchsetzungsvermögen und Kampfgeist gegenüber und dem Mitleid für ihre "Opfer". Sie ist sarkastisch und ungeduldig, dafür liebt sie die Natur, weiß eine angenehme Stille zu schätzen und beweist durchaus auch Mitgefühl.
Allerdings hat sie ein starkes Problem damit, sich an Regeln zu halten und stellt sich wirklich dumm dabei an. Nachdem sie ihre Verwirrung überwunden hat, ist sie etwas zu euphorisch und aus dem Kampf zwischen Ehrgeiz und gewissenhafte Skrupel gehen Letztere leider als Verlierer hervor.
Alles in allem ist sie ein sehr schwieriger Charakter, der die Leserwelt polarisieren wird.
Eigene Meinung
Der erste Teil der Reihe konnte mich positiv überraschen. Vermutlich war es das erste Buch in diesem Jahr, an das ich völlig neutral herangetreten bin und ich muss sagen, dass es echt schön ist, keinerlei Erwartungen zu haben und absolut nicht zu wissen, was auf einen zukommt.
Dabei hätte mich das Cover vermutlich nicht gerade angesprochen. Rückblickend ist es aber sehr passend, auch wenn mich das Stachelhalsband weiterhin irritiert.
Der Roman ist aus der Ich-Perspektive geschrieben und der Schreibstil ist klar definiert, bildhaft und flüssig. Tarach bedient sich dabei einem subtil ironischem Humor, der mir das Lesen zu einem wahren Vergnügen gemacht hat. Ein jedes Kapitel beschreibt einen ganzen Tagesablauf und ist mit dem jeweiligen Wochentag betitelt. So war schon die Gliederung neu und erfrischend.
Die Geschichte kommt erst langsam ins Rollen, aber ist man einmal drin, kann man es nicht mehr zur Seite legen. Es ist aufregend neu und auf seine ganz eigene Art spannend. Durch die Ich-Perspektive bleibt der Leser genauso ahnungslos wie die Protagonistin und man wartet gebannt auf jede Erklärung. Die verbotene, schicksalhafte Liebe ist zwar altbekannt, aber so gut integriert, dass sie nicht vom Thema ablenkt. Nebenbei wird hier komplett auf Kitsch verzichtet, sodass ich mich persönlich mal wieder darüber gefreut habe, anstatt genervt zu sein.
Es gibt noch so viel, dass ich Euch erzählen könnte, aber Ihr sollt bitte so ahnungslos sein wie ich.
Fazit
"Lysanders Legen 01 - Carla" von Julia Tarach kriegt von mir sehr gut 4/5 Büchern. Es ist erfrischend neu und einfach anders. Es gibt so viele unbeantwortete Fragen, dass ich einfach wissen muss wie es weitergeht. Den Punktabzug hat das bisweilen sehr extreme, nicht nachvollziehbare Verhalten der Protagonistin zu verantworten, aber dadurch bleibt Spielraum für die Fortsetzung. Ganz klare Leseempfehlung!
Die Autorin
Julia Tarach, 1983 im Sauerland geboren
und dort aufgewachsen, studierte nach dem Abitur Medienmanagement.
Während ihres Studiums erlangte sie als freie Mitarbeiterin unter
anderem Einblicke in die journalistische Tätigkeit. Das kreative
Schreiben begleitete sie bereits seit ihrer Jugend, jedoch beschränkte
es sich lange Zeit auf Kurzgeschichten und Gedichte. Erst 2012 erschien
ihr Romandebüt, Lysanders Legenden, im Aavaa-Verlag.
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