© CARLSEN Verlag |
Autorin: Lauren Oliver
Übersetzerin: Katharina Diestelmeier
Originaltitel: Delirium (Delirium #1)
Dt. Reihentitel: Amor-Trilogie
Dt. Titel: Requiem
Dt. Erstausgabe: 10/2011
Verlag: Carlsen
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Format: Hardcover
Seitenzahl: 416
ISBN-10: 3551582327
ISBN-13: 978-3551582324
Preis: 18,90 €
Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass die Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor Deliria Nervosa als schlimme Krankheit identifiziert worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser kleine Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll...
Lenas Leben steht vor einem Wendepunkt. In 90 Tagen wartet eine obligatorische Operation auf sie, die sie vor der tödlichsten aller Krankheiten bewahren soll: der Liebe.
Ihre Eltern und beinahe auch ihre Schwester hat sie bereits an die Krankheit verloren, weswegen sie es kaum erwarten kann, endlich immun zu sein.
Allerdings bedeutet das auch, Abschied von ihrer besten Freundin Hana zu nehmen, denn nach der OP werden alle emotionalen Bindungen gekappt. Anstatt jedoch die letzten Wochen gemeinsam zu verbringen, streiten sie sich und dann lernt Lena auch noch Alex kennen…
Charaktere
Lena ist ein ziemlich unscheinbares Mädchen, klein und brünett, das durch ihre eigenen schmerzlichen Erfahrungen und der strengen Erziehung ihrer Tante perfekt in die Gesellschaft eingeführt wurde und blind alles glaubt, was die Regierung publiziert. Dadurch erscheint sie recht naiv und auch Mut ist zu Anfang des Buches nicht ihre herausragendste Stärke.
Sie ist lebensfroh und liebt es zu joggen. Aus Dankbarkeit ihrer Tante gegenüber, die sie nach dem Tod ihrer Eltern großgezogen hat, tätigt sie pflichtbewusst ihre Aufgaben im Haus und widerspricht ihrer Tante nie. Trotz allem ist sie aber auch aufgeschlossen und vorurteilsfrei. Das zeigt sie am deutlichsten dadurch, dass sie ihrer Cousine immer zur Seite steht und sie an sie glaubt, obwohl alle anderen sie für dumm oder gestört halten, nur weil sie nicht spricht.
Hana ist Lenas beste Freundin und das genaue Kontrastprogramm. Sie ist groß, blond und über die Maßen selbstbewusst. Nichts scheint ihr Angst zu machen, weder Prüfungen, noch illegale Musik, geschweige denn von illegalen Partys. Sie kommt aus reichem Haus, legt aber nicht sonderlich viel Wert auf ihren Status.
Alex ist der mysteriöse, aufregende Gegenpart zu unserer verschüchterten Protagonistin. Die beiden begegnen sich das erste Mal als die Rebellen eine Herde Kühe auf die Labors loslassen. Unweigerlich erwartet Lena, dass er einer von ihnen ist, aber später trifft sie ihn bei seiner Tätigkeit als Wachmann. Vor allem aber hat er die Operationsnarbe, also kann er doch kein Rebell sein, oder?
Generell gibt er sich gerne rätselhaft, weiß aber mit seinem Charme und Freiheitsdrang zu überzeugen. Er zeigt Lena, dass die Welt nicht nur Schwarz und Weiß ist und bringt ihr bei, eigenständig zu denken und zu handeln.
Meine Meinung
Delirium ist eine Dystopie für's Herz. Dabei machen die Widersprüchlichkeiten den Reiz aus - denn die Geschichte von Olivers futuristischer Welt, in der Liebe eine Krankheit ist, wird so gefühlvoll und poetisch erzählt wie man es selten bei diesem Genre erlebt.
Die Geschichte wird aus Lenas Sicht erzählt. So entwickelt sich der Schreibstil gemeinsam mit der Protagonistin, zu Anfang weltfremd und naiv, gegen Ende immer gefühlvoller und reifer, entschlossener und härter.
Im Gegensatz zu den oben genannten kontinuierlichen Entwicklungen, erlebt man hier im wahrsten Sinne des Wortes eine Spannungskurve. Mal dümpelt die Erzählung dahin, dann erreicht sie ein so rasantes Tempo, das man völlig atemlos ist. Versteht mich nicht falsch: langweilig wird es an keiner Stelle!
Die Charaktere sind Oliver gut gelungen, vor allem das gestörte Sozialverhalten dieser Gesellschaft. Die Streitigkeiten zwischen Hana und Lena waren zum Teil mehr als verständlich, aber zwischendrin kratzte es an meinen Nerven.
Alles in allem ist es ein überragender Roman, der einen so schnell nicht loslässt. Immerhin sind es doch die Empfindungen und Assoziationen, die einem am längsten erhalten bleiben. Und davon gibt es genug - so hatte ich als Leser das Gefühl, all die Empfindungen zu durchleben, die den Charakteren genommen oder verboten werden.
Der Cliffhanger am Ende ist einer der richtig fiesen Sorte und ich muss gestehen, ich hatte Tränen in den Augen. Ich bin gespannt wie es weitergeht!
Nebenbei ist das Buch ausgesprochen liebevoll gestaltet. Das Cover ist ein unvergesslicher Eyecatcher und das Motiv ist über und über mit dem Wort "Liebe" beschrieben, was gleich im doppelten Sinne passend ist, ebenso wie der Titel. Doch ohne Umschlag ist das Buch eigentlich noch schöner. Es erstrahlt in einem Rosrot und schillert.
Jedes Kapitel wurde mit einem Zitat aus dem Buch "Psst" oder anderen Werken versehen. Es ist unübersehbar, dass viel Arbeit hinter diesem Buch steckt.
Fazit
"Delirium" von Lauren Oliver macht Lust auf mehr! Es ist emotional, romantisch und spannungsgeladen, ohne dabei die Charakteristika einer guten Dystopie zu entbehren. Ganz klare Leseempfehlung!
Die Autorin
© CARLSEN Verlag |
Die Reihe
Amor Trilogie
- Annabel / Annabel (Delirium #0.5)
- Delirium / Delirium (Delirium #1)
- Hana / Hana (Delirium #1.5)
- Pandemonium / Pandemonium (Delirium #2)
- Raven / Raven (Delirium #2.5)
- Requiem / Requiem (Delirium #3)
- Alex / Alex (Delirium #3.5)
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Originalcover
© Harper Collins |
Uaaah, schon wieder Delirium :)
AntwortenLöschenIch habe das Buch auf meiner Wunschliste und jetzt, wo es auch bald einen zweiten Teil gibt, muss ich das Buch wohl haben :)
Gibst du es zufällig ab? :)
LG von der Lesegiraffe
http://lesegiraffe.blogspot.de/
P.S: Meld dich deswegen gerne per Email
unter lesegiraffe@gmail.com
Hey :)
LöschenAlso, Du musst es Dir wirklich anschaffen! Allerdings gebe ich die Bücher nicht her. Die sind einfach zu schön im Regal <3
Ganz liebe Grüße
Das habe ich mir fast gedacht :) Ist aber auch kein Problem, Weihnachten kommt ja bald und ich darf mir bestimmt ein Büchlein auf den Wunschzettel setzen :)
LöschenHab eine gute Nacht!
LG