Samstag, 7. September 2013

[Rezension] Untot 02 - Sie sind zurück und hungrig von Kirsty McKay

© Chickenhouse
Autorin: Kirsty McKay
Originaltitel: Unfed
Dt. Reihentitel: Untot
Dt. Titel: Sie sind zurück und hungrig
Dt. Erstausgabe: 08/2013
Verlag: Chickenhouse
Format: Klappbroschur
Seitenzahl: 416
ISBN-10: 3551520534
ISBN-13: 978-3551520531
Preis: 16,99 €



Kaufen könnt Ihr das Buch gleich hier.

Die Leseprobe findet Ihr hier.

Na toll! Eine Glatze, eine Narbe und 6 Wochen Koma. Als Bobby erwacht, ist bereits ganz Schottland zombifiziert und zur Sperrzone erklärt worden. Ausgerechnet in einem schottischen Krankenhaus festzusitzen, ist also eher ungünstig. Dass auch Alice und Pete dort untergebracht sind, ist zumindest eine gute Nachricht. Doch wo steckt Smitty? Und wieso hat Bobbys Mutter, die angeblich tot sein soll, verschlüsselte Nachrichten auf dem Handy hinterlassen? Die ungleichen Freunde müssen schnellstens hier weg. Denn die Untoten sind lernfähig und hungrig und verdammt gefährlich. Und sie sind nicht die Einzigen, die ihnen hinterher jagen … 


Inhalt

6 Wochen nach dem Busunglück erwacht Bobby aus dem Koma. Mit Glatze. Ohne Hosen. Nicht gerade die besten Voraussetzungen, um die Apokalypse zu überstehen, doch laut der beflissenen Martha ist sie gerade in Sicherheit – immerhin befindet sie sich ja in einem Militärkrankenhaus. Was kann da schon schief gehen? Das und vieles mehr findet Bobby heraus, nachdem eine Horde Zombiekinder an ihre Tür geklopft. Zusammen mit Alice, Pete und Russ, ein weiterer Überlebender des Busunglücks, versucht Bobby zu fliehen. Und über allem schwebt die Frage: wo stecken Smitty und ihre Mum?

Eigene Meinung

Untot – Sie sind zurück und hungrig“ von Kirsty McKay ist genau die Fortsetzung, die ich mir gewünscht habe.

Nach dem fiesen Cliffhanger von „Lauf, solange Du noch kannst“ konnte ich es kaum erwarten, weiterzulesen. Dieses Bedürfnis hat der „Pausensnack“ auch nicht wirklich vermindert. Dadurch, dass die Geschichte nicht nahtlos an den Vorgänger anknüpft, stattdessen 6 Wochen später spielt, war die Spannung direkt da. Was ist in der Zeit passiert? Warum hat Bobby eine Glatze? Wo sind die anderen? Diese und noch viele weitere Fragen prasselten förmlich auf mich nieder und die einzige Chance auf Antworten ist: lesen, lesen, lesen.

Der rasante Erzählstil und Bobbys einmaliger Galgenhumor tun ihr Übriges, um auch den zweiten Band der „Untot“-Reihe zu einem wahren Pageturner zu machen. Dabei wird die übertriebene Jugendsprache bestimmt dem ein- oder anderen stören, für mich persönlich gehört diese wirklich schlechte Ausdrucksweise zur Unterhaltung dazu.

Bobby hat sich weiterentwickelt und hat dabei noch an Selbstbewusstsein gewonnen. Ihr ist schon klar, dass sie vermutlich keinen Schönheitswettbewerb gewinnen wird, aber wen juckt das schon während der Apokalypse? Vor allem aber ist sie vorsichtiger, skeptischer und auch nachdenklicher geworden. Ihre Vergangenheit spielt für ihre Flucht eine große Rolle und sie muss erkennen, dass sie ihre Kindheit scheinbar ganz falsch in Erinnerung hat. Doch eine Frage beschäftigt sie besonders: hat ihre Mutter sie je geliebt?

Smitty besticht durch seine Abwesenheit. Er hat einen festen Platz in Bobbys Herz und wird durch einen „Geister-Smitty“, aus Bobbys Unterbewusstsein geschaffen, ersetzt, der ihr in schwierigen Situationen Mut macht. So gibt es zwar keine ablenkende oder deplatzierte Liebesgeschichte, aber einige emotionale Stellen sind durchaus vorhanden.

Pete hat ein falsches Selbstbewusstsein entwickelt, indem er sich Russ gegenüber als Kopf der Gruppe darstellt. Er weiß aber, dass Bobby diese Seifenblase jederzeit platzen lassen kann und gibt sich daher größte Mühe, sie nicht zu verärgern. Währenddessen ist er aber immer wieder in seinem Element, gilt es doch Codes und Rätsel zu lösen, die die Gruppe zu Smitty und Bobbys Mum führen können. Allerdings ist sein Interesse für Xanthro nicht mehr von der Hand zu weisen und man muss sich unwillkürlich fragen, ob das noch normal ist?

Alice macht weiterhin einen auf Oberzicke, die scheinbar nichts aus den vergangenen Erlebnissen gelernt hat. In Russ hat sie ihr perfektes Pendant gefunden, ist er doch der Held, hinter dem sie sich verstecken kann. Dass dieser Bobby aber genau so viel Aufmerksamkeit schenkt, führt auch dieses Mal zu hitzigen Wortgefechten zwischen den Mädchen.

Russ scheint der aktuelle Smitty-Ersatz. Er kommt wie gerufen, scheint er nicht nur furchtlos, sondern auch kampferprobt. Dabei unterstützt er die Gruppe in jeder Situation, riskiert immer wieder sein Leben und schenkt ihnen sein vollstes Vertrauen. Unwillkürlich muss Bobby sich fragen, ob das alles nicht zu schön ist, um wahr zu sein und ob man ihm wirklich vertrauen kann.

Die Geschichte ist ebenso turbulent wie ihr Vorgänger. Atempausen werden weder den Teenagern, noch uns Lesern, gegönnt. McKay weiß immer noch eins drauf zu setzen und nimmt dabei beinahe jedes Klischee mit. Realismus ist auch nicht selten das falsche Wort, wobei die parodistischen Züge nur noch mehr Gestalt annehmen. Dabei macht genau das, meiner Meinung nach, den Spaß dieser Reihe aus. Sie umgibt ihre brutalen und schamlosen Szenen mit einer Hülle aus Überspitzungen und einer herrlich fiesen Ironie, die aus jeder noch so ekligen Situation einen Lacher gewinnt.

Das Cover ist schlicht, gliedert sich wunderbar in die Reihe ein und ist einfach passend.

Fazit


Kirsty McKays „Untot – Sie sind zurück und hungrig“ überbietet all meine Erwartungen und gefiel mir sogar einen Tacken besser als Band 1. Rasant, blutig und humorvoll – so lautet auch hier die Devise. Selten habe ich mich geekelt während ich aus dem Lachen nicht mehr rauskam. Die Charaktere haben sich weiterentwickelt und sind dabei immer noch angenehm flach. Die Geschichte strotzt vor Klischees und ist nicht selten unrealistisch – trotzdem bietet es eine geniale Unterhaltung. Ein Pageturner, der absolut nicht anspruchsvoll ist, dafür umso mehr Spaß macht. Ich freue mich auf den Trilogieabschluss und vergebe gerne 5/5 Bücher!

Die Autorin

© Chickenhouse
Kirsty McKay war Schauspielerin bevor sie begann dramatische Texte zu verfassen und für kommerzielle Theater in Großbritannien und Nordamerika zu schreiben. Erst seit wenigen Jahren widmet sie sich der Kinder- und Jugendliteratur. 2008 gewann sie den Schreibwettbewerb des SCBWI (Society of Children's Book Writers and Illustrators) für Debütautoren. Kirsty wurde im Nordosten Englands geboren. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in den USA und ist Vollzeit-Autorin.

Die Reihe

Untot Reihe
  1. Sie sind zurück und hungrig / Unfed (#2)

Weitere Cover


Mein Dank geht an...

...den Chickenhouse Verlag und Buchbotschafter für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

2 Kommentare:

  1. Huhu,
    die Bücher habe ich noch vor mir. Bin gerade beim ersten und das ist schon gut. Da macht deine Rezi Mut, dass es gut bleibt und nicht abflaut.
    LG Chia

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