Samstag, 4. Juni 2016

[BT: "Die Zeitagentin" | Tag 5] Korruption


Willkommen zum 5. Halt unserer Blogtour zu Kim Harrisons "Die Zeitagentin" aus dem Heyne Verlag. Nachdem Ihr bereits über das Buch, Zeitreisen in der Literatur, Gedächtnisverlust und Geheimorganisationen aufgeklärt wurdet, erzähle ich Euch etwas über Korruption.

Korruption ist der Dreh- und Angelpunkt dieses Buches. Peri Reed wird selbst diesbezüglich verdächtigt, ebenso wie die Organisation, für die sie arbeitet.

Aber was ist überhaupt Korruption?

Der Begriff Korruption ist so undurchsichtig wie die Strukturen, in denen Korruption gedeiht. Es gibt viele Definitionen, Transparency International arbeitet mit der Definition:

Korruption ist der Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil. 

Ob Bestechung oder Bestechlichkeit im internationalen Geschäftsverkehr oder im eigenen Land, ob Käuflichkeit in der Politik oder der Versuch, durch Schmiergelder Vorteile zu erlangen - Korruption verursacht nicht nur materielle Schäden, sondern untergräbt auch das Fundament einer Gesellschaft. In Deutschland wurde das Problem der Korruption lange Zeit ignoriert. Zahlreiche Skandale, auch in jüngster Zeit machen deutlich, dass weltweite Korruptionsbekämpfung im eigenen Land anfängt.

Kommt Korruption nur in Politik und Wirtschaft vor? Nein, alle gesellschaftlichen Bereiche können strukturelle Einfallstore bieten, die Korruption befördern.

Man spricht bei der Korruption oft von einem unsichtbaren Phänomen, denn es gibt nur Täter, meist zwei, den Bestecher und den Bestochenen. An einer Aufdeckung haben beide begreiflicherweise kein Interesse und setzen alles daran, ihr Tun zu verschleiern. Deshalb ist der Schlüsselbegriff der Korruptionsbekämpfung Transparenz. Da das oft schwer identifizierbare, jedenfalls aber ahnungslose Opfer nicht Alarm schlagen kann, muss überall dort Öffentlichkeit oder Überprüfbarkeit hergestellt werden, wo die gegebenen Strukturen (Organisationen, Prozesse, Verhalten) korruptives Verhalten erleichtern.

Wahrnehmung der Korruption (durch stichprobenartige Meinungsumfragen unter der Bevölkerung) im internationalen Vergleich (TI, Stand: 2010)
Korruption kann schon ganz klein anfangen. So durften wir in meinem Ausbildungsbetrieb nicht einmal Kugelschreiber von anderen Firmen ohne das Einverständnis unseres Vorgesetzten annehmen; geschweige denn Blumen, Tassen oder Süßwaren. Für uns war das nur ärgerlich, weil der Chef sich so das Beste einstreichen konnte, obwohl Ansprechpartner XY das vielleicht wirklich für UNS mitgebracht hatte. Allerdings war es doch auch verständlich, denn jeder Missstand beginnt im Kleinen.

Korruption in Deutschland


Laut Bundeslagebild 2011 Korruption des Bundeskriminalamts (BKA) haben die polizeilich gemeldeten Korruptionsverfahren mit 1.528 im Vergleich zu 2010 (1.813) um fast 16 Prozent abgenommen. Diese Verfahren beinhalten jedoch eine Vielzahl von Einzelstraftaten. So haben sich die Korruptionsstraftaten von 2010 (15.746) 2011 etwa verdreifacht; mit 47.795 Straftaten wird der höchste Wert seit 1995 ausgewiesen. Dabei haben die Verstöße gegen die Strafnormen der §§ 331, 333 StGB (Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung) um mehr als das Doppelte und der §§ 332, 334, 335 StGB (Bestechlichkeit und Bestechung) um rund das 2,4-fache zugenommen. Die Delikte der §§ 299, 300 StGB (Bestechlichkeit und Bestechung im geschäftlichen Verkehr) verzeichnen eine Zunahme um das 3,5-fache. Zurückzuführen ist dieser Anstieg vor allem auf zwei umfangreiche Verfahren in Nordrhein-Westfalen gegen Mitarbeiter eines Automobilherstellers und gegen zivile Angestellte der Britischen Rheinarmee. Es sind mehr als 25.800 Einzeldelikte im geschäftlichen Verkehr.


Mit einem Anteil von 56 Prozent der polizeilich bekannt gewordenen Straftaten lag der Schwerpunkt auch 2011 im Bereich der Privatwirtschaft; der Anteil der öffentlichen Verwaltung betrug 35 Prozent. Die verbleibenden 9 Prozent verteilen sich auf Strafverfolgungs- und Strafvollzugsbehörden (8 Prozent) und den Bereich der Politik (1 Prozent).

Rund 40 Prozent der „Geber“ (BKA-Jargon für Bestechende bzw. Vorteilsgewährende) waren Geschäftsführer, rund 15 Prozent leitende Angestellte. Auf der „Nehmer“-Seite betrafen die korruptiven Handlungen mit rund 65 Prozent die Sachbearbeiter- und mit rund 30 Prozent die Leitungsebene.

Die Art der Vorteile für die „Nehmer“ bestand 2011 zu 41 Prozent aus der Entgegennahme von Bargeld, zu 34 Prozent aus Sachzuwendungen, der Rest bezog sich auf Bewirtungen, Feiern, Urlaub, Reisen (s. auch Abschnitt "Welche Vorteile wurden verschafft?). Die „Geber“ profitierten zu rund 46 Prozent von der Erlangung von Aufträgen, zu 19 Prozent von (vom BKA nicht näher beschriebenen) sonstigen Wettbewerbsvorteilen; 9 Prozent entfielen auf behördliche Genehmigungen, 7 Prozent auf interne Informationen uns anderes.

Gemäß BKA wurden für das Jahr 2011 monetäre Schäden von insgesamt rund 276 Millionen Euro gemeldet gegenüber 176 Millionen Euro 2010 (Zunahme rund 56 Prozent). Das BKA weist aber ausdrücklich darauf hin, dass „Aussagen zur monetären Dimension des verursachten Gesamtschadens nur sehr schwer getroffen werden (können), da gerade die durch Erlangung von Genehmigungen oder Aufträgen verursachten finanziellen Schäden in der Regel nur vage darstellbar sind“ und „daher ein Gesamtbild zum tatsächlichen Ausmaß der verursachten Schäden nur eingeschränkt abgegeben werden“ kann.

Das war es dann erstmal von meiner Seite. Morgen geht es bei Buchreisender weiter und Sonja wird Euch weitere Werke der Autorin vorstellen. Es gibt aber natürlich auch noch etwas zu gewinnen...

Das Gewinnspiel

Um in den Lostopf zu hüpfen, beantwortet mir einfach folgende Frage:

Hattet Ihr schon einmal mit Korruption zu tun?

Die Teilnahmebedingungen

✩ Die Teilnahme an dem Gewinnspiel ist ab einem Alter von 18 Jahren möglich. Falls Du unter 18 Jahre alt sein solltest, ist eine Teilnahme nur mit Erlaubnis des Erziehungs-/Sorgeberichtigten möglich.
✩ Der Versand der Gewinne erfolgt nur innerhalb Deutschland, Österreich und Schweiz, wobei der Rechtsweg hier ausgeschlossen ist. Für den Postversand wird keinerlei Haftung übernommen.
✩ Eine Barauszahlung der Gewinne ist leider nicht möglich.
✩ Als Teilnehmer erklärt man sich einverstanden, dass die Adresse an die Autorin/ an den Autor oder an den Verlag im Gewinnfall übersendet werden darf und man als Gewinner öffentlich genannt werden darf.
✩ Mehrfachbewerbungen durch verschiedene Vornamen, Nachnamen, Emailadressen oder einem Pseudonym sind unzulässig und werden bei der Auslosung ausgeschlossen.
✩ Das Gewinnspiel wird von buchreisender.de organisiert.
✩ Das Gewinnspiel wird von Facebook nicht unterstützt und steht in keiner Verbindung zu Facebook.
✩ Das Gewinnspiel endet am 05.06.2016 um 23:59 Uhr

Die Tour auf einen Blick

31.05. - Buchvorstellung




04.06. - Korruption

05.06. - Weitere Werke von Kim Harrison

06.06. - Gewinnerbekanntgabe auf allen Blogs

7 Kommentare:

  1. Danke für den Beitrag, ich hatte zum Glück noch nie mit Korruption zutun.

    LG Astrid

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  2. Hallo,
    Ich persönlich hatte damit noch nie zu tun. :)
    Liebe Grüße

    ricardamorher@web.de

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  3. Nein, hatte ich noch nie.

    Liebe Grüße,
    Daniela

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  4. Hallöchen :-)
    Einfache Frage und einfache Antwort: NEIN.
    LG Jenny
    jspatchouly@gmail.com

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  5. Hallo,

    nein, zum Glück noch nie und ich hoffe auch, dass es nicht passiert ;)

    LG

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  6. Hallo ,

    vielen Dank für den interessanten Beitrag .
    Ich habe zum Glück mit Korruption nicht zu tun .

    Liebe Grüße Margareta Gebhardt
    margareta.gebhardt@gmx.de

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  7. Huhu =)

    Bis jetzt Gott sei Dank noch nicht.

    Liebe Grüße
    (shanklin@gmx.de)

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