Donnerstag, 1. August 2013

[Rezension] Der Lavendelgarten von Lucinda Riley

© Goldmann Verlag
Autorin: Lucinda Riley
Originaltitel: The Light behind the Window 
Dt. Titel: Der Lavendelgarten 
Dt. Erstausgabe: 05/2013
Verlag: Goldmann
Format: Klappbroschur
Seitenzahl: 512
ISBN-10: 3442477972
ISBN-13: 978-3-442-47797-5
Preis: 8,99 €




Kaufen könnt Ihr das Buch gleich hier.

Jahrelang hat Emilie de la Martinières darum gekämpft, sich eine Existenz jenseits ihrer aristokratischen Herkunft aufzubauen. Doch als ihre glamouröse, unnahbare Mutter Valérie stirbt, lastet das Erbe der Familie allein auf Emilies Schultern. Sie kehrt zurück an den Ort ihrer Kindheit, ein herrschaftliches Château in der Provence. Der Zufall spielt ihr eine Gedichtsammlung in die Hände, verfasst von ihrer Tante Sophia, deren Leben von einem düsteren Geheimnis umschattet war – einer tragischen Liebesgeschichte, die das Schicksal der de la Martinières für immer bestimmen sollte. Doch schließlich erkennt Emilie, dass es noch nicht zu spät ist, die Tür zu einer anderen Zukunft aufzustoßen … 

Inhalt

Emilie de la Martinères genoss ihr Leben in Paris, fernab ihrer Mutter und den Pflichten, die einem Adelskind nun mal auferlegt werden. Ihre selbst gewählte Distanz funktionierte aber nur, solange es noch eine Familie gab, der sie sich fernhalten konnte. So kehrt sie nach dem Tod ihrer Mutter zu ihren Wurzeln zurück und steht vor einem Erbe, das mehr Last als Sicherheit bedeutet. Genau in dieser schwierigen Zeit trifft sie Sebastian, der ihr nur zu gerne hilft. Er erzählt ihr, dass seine Großmutter im zweiten Weltkrieg in dem Chateau der de la Martinières Schutz gesucht hatte, er aber nicht wisse, wie genau es dazu kam. So begeben sich die beiden auf die Spuren der Vergangenheit und Emilie muss erkennen, dass sich diese nicht einfach verdrängen lässt…

Eigene Meinung

Nachdem Das Orchideenhaus so gar nichts für mich war, hatte ich so meine Zweifel, ob Das Lavendelhaus von Lucinda Riley meinem Geschmack entspricht. Der einladende Klappentext und das wunderschöne Cover sprachen mich jedoch so sehr an, dass ich einfach nicht daran vorbeigehen konnte als ich es bei Penny (!) gesehen hatte.

Rileys Schreibstil ist ziemlich ernst, aber schön zu lesen. Sie hat eine sehr feine und farbenfrohe Ausdrucksweise. Das Setting und die Atmosphäre beschreibt sie so detailgetreu, dass man sich alles ganz leicht vorstellen kann. Erzählt wird die Geschichte zum Teil im personalen Erzählstil, zum Teil von einem auktorialen Erzähler. Es gibt zwei Handlungsstränge: die Hauptgeschichte ab dem Jahr 1999 und die integrierte Erzählung, die im zweiten Weltkrieg spielt.

Die Charaktere sind auch dieses Mal nicht so plastisch wie ich es mir wünschen würde, vor allem im direkten Vergleich mit den unglaublichen Landschaftsbildern, die Riley uns in den Kopf setzt. In diesem Band gibt es allerdings viele wichtige Personen, die auf die ein- oder andere Weise immer wieder eine Rolle spielen – und sei ihr Beitrag auch noch so klein.

Emilie de la Martinières ist eine von Selbstzweifeln zerrüttete, junge Frau, die im Laufe der Geschichte eine erstaunliche Wandlung vollzieht. Sie ist sehr ruhig und besonnen, versucht stets vorurteilsfrei an eine Sache heranzugehen und hört sich am liebsten immer mehrere Perspektiven an, bevor sie sich eine Meinung bildet. Sie selbst erkennt nicht, wie schön, stark und intelligent sie ist – doch auch ihr Selbstbewusstsein soll schon bald wachsen.

Sebastian und Alexander Carruthers könnten nicht unterschiedlicher sein. Alex ist hochintelligent und hat mehr Begabungen als man sich vorstellen kann. Sein Bruder, der in allem schlechter war als er, hat ihm daraufhin das Leben zur Hölle gemacht. Was Sebastian an Begabung missen musste, hat er mit seinen gewieften Tricksereien und Lügen wieder wett gemacht.

Die Geschichte ist komplex und doch leichtgängig. Die verworrenen Fäden, die die beiden Familien miteinander verbinden, bieten den perfekten Grundstoff für eine spannende und durchaus auch romantische Handlung. Die Handlungsstränge werden munter vermischt, ohne dass dabei der rote Faden aus den Augen verloren geht. Doch auch dieses Mal hatte ich das Gefühl, dass Riley die Handlungen in der Vergangenheit besser gelungen sind. Vielleicht sollte sie sich mal an einem reinen historischen Roman versuchen?

Leider wirkten die Dialoge oftmals aufgesetzt und emotionslos. Gerade zu Anfang, wurde ich dadurch so gar nicht warm mit den Figuren. Dafür konnte mich die französische Perspektive auf den zweiten Weltkrieg, Rileys durchaus nicht durchweg schlechte Meinung über die Deutschen und die Geschichte der SOE Frauen, die als Spione in den Krieg zogen, überzeugen. Beschämenderweise kann ich mich nicht daran erinnern, schon einmal davon gehört zu haben, umso überraschender und spannender waren diese Abschnitte dann für mich!

Fazit

Lucinda Rileys „Der Lavendelgarten“ war es definitiv wert, ihr eine zweite Chance gegeben zu haben. Der Schreibstil ist immer noch einen Hauch zu ernst, die Dialoge etwas zu platt, trotzdem konnte mich die Geschichte überzeugen. Das Thema war durchweg interessant, die Verwicklungen der beiden Familien überaus gut durchdacht. Meiner Meinung nach ist dieser Roman eine klare Leseempfehlung – sehr gute 4/5 Bücher!

Die Autorin

© Isabelle Grubert
Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Sie liebt es zu reisen und ist nach wie vor den Orten ihrer Kindheit sehr verbunden. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley heute ganz auf das Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Debüt, "Das Orchideenhaus", stürmte jeder ihrer Romane die internationalen Bestsellerlisten. Lucinda Riley lebt mit ihrer Familie in Norfolk im Osten Englands und in ihrem Haus in der Provence.

Weitere Cover 



2 Kommentare:

  1. Das Buch sollte ich auch unbedingt noch lesen.
    Habe bisher nur gutes gehört, gut das du aber deine Kritikpunkte so schön aufgezeigt hast. So weiß ich auf was ich mich einlassen werde :-)

    Liebe Grüße
    Vanessa

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Du wirst es bestimmt nicht bereuen! :) Danke für das Lob!

      Löschen

 
design by Skys Buchrezensionen