Donnerstag, 15. August 2013

[Rezension] Liberty Bell - Das Mädchen aus den Wäldern von Johanna Rosen

© Arena Verlag
Autorin: Johanna Rosen
Dt. Titel: Liberty Bell - Das Mädchen aus den Wäldern
Dt. Erstausgabe: 06/2013
Verlag: Arena
Format: Hardcover
Seitenzahl: 375
ISBN-10: 3401068040
ISBN-13: 978-3-401-06804-6
Preis: 15,99 €





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Sie ist siebzehn Jahre alt. Sie kennt kein Internet und kein Facebook, keine Hochhäuser und keine Autos. Liberty Bell ist im Wald aufgewachsen,fernab von jeder Zivilisation. Und Ernesto ist der erste Junge, den sie zu Gesicht bekommt.
Ein mitreißender Roman über eine zarte Liebe zwischen zwei Jugendlichen, die den ungewöhnlichen Umständen trotzen und für ihre ganz persönliche Freiheit kämpfen. Berührend, aufwühlend und ganz außerordentlich.
 




Inhalt

Ernesto und seine Freunde stoßen durch Zufall auf ein Mädchen, das nackt im Wald herumläuft. Ist sie eine Touristin? Gehört sie einer Sekte an? Oder schlimmeres? Diese und noch mehr Fragen plagen die Jungs seit dem Tag ihrer Entdeckung. Als einer der Jungs beschließt, die Story des „Mädchens aus dem Wald“ höchstbietend zu verkaufen, kommt  es zur Eskalation zwischen den Freunden und trotz all seiner Bemühungen, konnte Ernesto Liberty Bell nicht vor der Presse und der Polizei retten. Sie wird in ein Krankenhaus gebracht, wo sie aufgepäppelt und danach rehabilitiert werden soll. Ernesto gibt sich alle Mühe, ihr beizustehen, doch dann nimmt eine Mordserie ihren Lauf und alle fragen sich, inwiefern das mit Liberty Bell zusammen hängt…

Eigene Meinung

LibertyBell – Das Mädchen aus den Wäldern“ von Johanna Rosen ist ein Buch, das polarisiert. Ich selbst hatte das Buch eigentlich schon wieder von meinem Wunschzettel geschmissen, nachdem ich all die negativen Rezensionen gelesen hatte, doch dann wurde es mir so wärmstens empfohlen, dass ich mich fragte, wie kann das sein?

Sogleich stolperte ich über den schwierigen Einstieg, da Rosens Schreibstil doch sehr gewöhnungsbedürftig ist. Ein auktorialer Erzähler, der vor allem zu Beginn ständig in die verschiedensten Köpfe guckt, kann ganz schön verwirren. So angenehm ihr Schreibstil in der Erzählform ist, so nervig wird dieser bei den Dialogen. Eine zu häufige und vor allem falsche Verwendung von Bindestrichen und anderen Satzzeichen machten das Lesen zur Qual. Rosen beschrieb jedes Gespräch so,  als würden alle Teilnehmer stottern.

Die Charaktere bleiben erstaunlich flach. Liberty Bell und einige andere Figuren waren definitiv interessant und facettenreich, aber der Einzige, der einigermaßen plastisch erschien, war Ernesto. Erstaunlich ist das Ganze deshalb, weil so viele Persönlichkeiten eine wichtige Rolle spielen. So viele, dass auch das am Anfang zu Verwirrung führen kann.

Die Geschichte ist ganz anders als erwartet. Ehrlich gesagt, konnte ich mir an keiner Stelle so wirklich vorstellen, worauf das Ganze hinausläuft. Zugegeben, nach dem ersten Mord sucht man natürlich nach dem Täter, aber Rosen eröffnet so viele Baustellen, die alle nicht miteinander zusammen zu hängen scheinen, dass ich ab einem gewissen Punkt schon richtig neugierig war. Einer der größten Kritikpunkte für viele Leser ist der Schwerpunkt, der auf dem eigentümlichen Leben in der Kleinstadt „Old Town“ und den facettenreichen Familiengeschichten der Jungs liegt. Dabei ist das nicht nur wichtig für die Story, sondern für mich auch interessant, konnte Rosen ihren flachen Figuren so doch wenigstens etwas Farbe verleihen. Mich hat es mehr verstört, dass die sogenannte „Fäkalsprache“ (anders kann ich es nicht bezeichnen, tut mir Leid!) so gerne verwendet wurde und Sex so ein großes Thema war. Schon klar, Jungs in dem Alter sind so, aber irgendwie war mir das Thema zu dominant.

Die Liebesgeschichte ist sehr dezent und wirklich schön. Ernesto ist so ein guter Übermittler für all die Gefühle, die Rosen vermitteln will, dass man einfach nur begeistert sein kann.
Das Cover ist schön und definitiv ein Eyecatcher. Die Farbgebung ist harmonisch und ansprechend, allerdings hätte ich niemals auf einen Thriller getippt!

Fazit

Johanna Rosens „Liberty Bell – Das Mädchen aus den Wäldern“ ist ein sehr eigentümliches Buch, dessen Geschichte so unvorhersehbar ist, dass man einfach gefesselt sein muss – wenn man sich drauf einlässt. Dabei ist Rosens Schreibstil eine schwere Hürde, die man nehmen muss, verschandelt sie die wörtliche Rede doch mit so vielen, falsch verwendeten Satzzeichen – bevorzugt Bindestriche –die dem Leser das Gefühl vermitteln, so ziemlich jeder Sprecher hätte eine Sprachstörung. Die eigentümlich Familiengeschichten und natürlich das besondere Waldmädchen geben dem Buch eine außergewöhnliche Atmosphäre. Der Thriller-Anteil kommt nicht zu kurz, ist aber auch nicht zu dominant, obwohl die Spannung allgegenwärtig ist und sich zum Schluss zu einem Showdown entwickelt, der sich sehen lassen kann. Ich glaube zwar nicht, dass dieses Buch etwas für Jedermann ist, aber ich fühlte mich gut unterhalten und kann es durchaus empfehlen – gute 4/5 Bücher!

Die Autorin

Johanna Rosen ist das Pseudonym einer renommierten deutschen Schriftstellerin, die 1969 geboren wurde und seit 1993 mit großem Erfolg Bücher veröffentlicht, von denen zahlreiche auch ins Ausland übersetzt wurden. Mit »Liberty Bell. Das Mädchen aus den Wäldern« wechselt sie das Genre und schreibt das erste Mal für eine Leserschaft von ­Jugendlichen und Erwachsenen. Die Autorin lebt zurückgezogen mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt am Main.

Mein Dank geht an...

...Mara B. für die Bereitstellung des Wanderbuches! :)

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