Freitag, 18. Oktober 2013

[Rezension] Die Tochter eines Arztes von Martina Frey

© Dryas Verlag
Autorin: Martina Frey
Dt. Titel: Die Tochter eines Arztes
Dt. Erstausgabe: 09/2013
Verlag: Dryas
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 399
ISBN-10: 3940855421
ISBN-13: 978-3940855428
Preis: 9,50 €





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Man schreibt das Jahr der badischen Revolution, 1848, als sich die wohlbehütete Arzttochter Eugenia in den Bauernsohn Matthias verliebt. Doch die gesellschaftlichen Unterschiede lassen ihre Liebe unmöglich erscheinen. Matthias' verzweifelter Versuch, seine Familie durch Wilderei vor dem Verhungern zu bewahren, führt zur Katastrophe. Schließlich erscheint es in den Revolutionswirren unmöglich für Eugenia, ihr Glück doch noch zu finden. 

Inhalt

Eugenia ist frustriert. Sie versteht einfach nicht, warum sich ihr Vater dazu entschieden hat, aus Augsburg wegzuziehen. Nun langweilt sie sich in dem kleinen Dorf zu Tode und die Bauerntrampel, die sie umgeben, sind eh nur ungehobelte Trottel. Zumindest ist es das, was sie sich einredet als sie immer stärkere Gefühle für den Bauerssohn Matthias entwickelt. Dabei weiß sie genau, dass eine Heirat unter ihrem Stand nicht infrage kommt, doch das ist nicht das Einzige, das zwischen ihr und ihrem Glück steht...

Eigene Meinung

"Die Tochter eines Arztes" von Martina Frey ist ein solider historischer Roman, der mich leider nicht packen konnte.

Der Schreibstil überzeugt durch Freys sorgfältiger Wortwahl und der Anpassung an die damalige Zeit. Leider wirkt dieser dadurch aber auch sehr trocken und ich konnte mich einfach nicht in die Geschichte fallen lassen. Das Geschehen wird von einem auktorialen Erzähler geschildert, wodurch man zwar Einblicke in alle Figuren, aber keinen wirklichen Draht zu ihnen, kriegt.

Die Charaktere spiegeln wunderbar den Umbruch und Widerspruch der damaligen Zeit wieder. Vor allem die jüngere Generation ist in diesem Konflikt gefangen. Man merkt ihnen die jeweilige Erziehung und die damit einhergehenden Wertvorstellungen an, gleichzeitig entwickeln sie Träume, für die sie zu kämpfen bereit sind. So ist Eugenia in dem Glauben aufgewachsen, dass eine Frau zuerst ihrem Vater und dann ihrem künftigen Gatten zu gehorchen hat. Ihr Ziel muss es sein, standesgemäß zu heiraten, Kinder zu gebären und ihren Mann glücklich zu machen. Doch Eugenia möchte gerne Ärztin werden und ihre eigene Meinung vertreten. Dass sie tatsächlich damit beginnt, zumindest im kleinen Rahmen ihre Träume zu verwirklichen, hat sie ihrem Bruder zu verdanken, der eben nicht Medizin studieren will, obwohl sein Vater es von ihm erwartet. Dass sie in dem Dorf, in dem sie jetzt lebt, hautnah miterlebt wie Menschen hungern während sie eine prall gefüllte Speisekammer haben, tut sein Übriges, um ihre rebellische Ader zu fördern. 

Die Geschichte fängt den damaligen Zeitgeist gekonnt ein und historisch gesehen gibt es nichts zu bemängeln. Die Charaktere sind authentisch und die Fakten genau. Leider ist die Ausgangsproblematik ziemlich lückenhaft. Im Prolog wird der Grundstein für die kommende Geschichte gelegt, doch schon da beginnt dieser zu bröckeln. Ich kann nicht sagen, ob es Absicht war oder ob Frau Frey einfach keine passende Krankheit einfiel, aber schließlich läuft es immer wieder darauf hinaus, dass die medizinischen Themen allesamt enttäuschend waren. Wenn die Medizin eine so große Rolle spielt, sollte auch diese authentisch und korrekt recherchiert sein. 

Das Cover ist sehr schön, hat für mich aber nicht so viel mit der Geschichte zu tun.

Fazit

Martina Freys "Die Tochter eines Arztes" ist ein guter historischer Roman, dessen Grundidee leider einige Schwächen hat. Frey versteht es, den Geist der damaligen Zeit einzufangen und ist historisch korrekt. Allerdings spielt die Medizin eine große Rolle und die dazugehörigen Erklärungen sind leider mehr als schwammig. Dafür sind die Charaktere sehr authentisch und spiegeln den Konflikt der damaligen Zeit wieder. Alles in allem konnte mich dieser Roman dennoch nicht packen, deshalb vergebe ich 3/5 Bücher.

Die Autorin

Martina Frey, geboren 1971 in Wiesbaden, begann bereits in der Schule, Geschichten zu verfassen. Inzwischen schreibt sie seit vielen Jahren historische Romane, zuletzt ist im Dryas Verlag ihr Buch „Die Schwestern von Sunneck“ erschienen. Mehr unter www.martina-frey.de

Weitere Bücher

  • Die Tränen der Irminsul
  • Der letzte Kampf der Roderick MacKenzie 
  • Die Schwestern von Sunneck

Mein Dank geht an...

...den Dryas Verlag und Blogg Dein Buch für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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