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Originaltitel: Beta (ANANDA #1)
Titel: Beta
Dt. Erstausgabe: 02/2013
Verlag: cbt
Format: Hardcover
Seitenzahl: 416
ISBN-10: 3570161641
ISBN-13: 978-3-570-16164-7
Preis: 17,99 €
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Sie hat, was sie nicht haben soll: Gefühle ...
Elysia ist eine Beta, ein geklonter Teenager, und sie lebt als Dienerin der Menschen auf der paradiesischen Insel Demesne. Ihr einziges Ziel ist es, ihren »Eltern« zu gefallen – bis sie entdeckt, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint. Die heile Welt auf der Insel wird von Klonen gestört, die Gefühle und eine eigene Meinung haben, sogenannten defekten Klonen. Und dann entdeckt Elysia, dass auch sie Gefühle hat. Sie verliebt sich und hat Erinnerungen an ihre First, den Menschen, von dem sie geklont wurde und der längst tot sein muss. Ist sie selbst defekt? Dies würde ihren Tod bedeuten, doch Elysia ist bereit zu kämpfen, für ihre Freiheit und für ihre Liebe zu dem geheimnisvollen Tahir ...
Elysia ist eine Beta, ein geklonter Teenager, und sie lebt als Dienerin der Menschen auf der paradiesischen Insel Demesne. Ihr einziges Ziel ist es, ihren »Eltern« zu gefallen – bis sie entdeckt, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint. Die heile Welt auf der Insel wird von Klonen gestört, die Gefühle und eine eigene Meinung haben, sogenannten defekten Klonen. Und dann entdeckt Elysia, dass auch sie Gefühle hat. Sie verliebt sich und hat Erinnerungen an ihre First, den Menschen, von dem sie geklont wurde und der längst tot sein muss. Ist sie selbst defekt? Dies würde ihren Tod bedeuten, doch Elysia ist bereit zu kämpfen, für ihre Freiheit und für ihre Liebe zu dem geheimnisvollen Tahir ...
Inhalt
Elysia ist
ein Klon – und zwar ein ganz besonderes Modell. Als ein der Ersten ihrer Art
erobert als Teen-Beta Modell die Herzen der Menschen. Alles scheint perfekt.
Sie darf in einem Inselparadies leben und ihre einzige Aufgabe ist es, ihren
Besitzern die Zeit zu vertreiben. Doch Elysia selbst ist defekt. Sie kann Essen
schmecken, trifft eigene Entscheidungen und hat vor allem eines – Gefühle.
Allerdings darf das niemand erfahren, denn einem defekten Klon droht nur ein
Schicksal: der Tod.
Die Protagonistin
Elysia ist
ein Teen-Beta-Modell, ein Klon im Teenager Alter. Da diese Altersstufe noch
unausgereift ist, ist sie nur eine Beta, sozusagen ein Testmodell. Dafür ist
sie allerdings sehr gut gelungen. Sie entspricht allen ästhetischen
Anforderungen, wird nicht durch die Hormone, die die Pubertät auslösen,
beeinträchtigt und scheint alles perfekt zu beherrschen. Vor allem im Wasser
kann sie noch über sich hinauswachsen. Dort fühlt sie sicher und geborgen, es
ist ihr Element. Nach und nach jedoch bemerkt sie, dass sie anders ist. Das
Essen schmeckt ihr, vor allem Schokolade, sie entwickelt einen eigenen Humor
und verliebt sich in einen Jungen. Trotz all dieser Faktoren ist sie zufrieden
mit ihrem Dasein bis ihre „Betriebsblindheit“ nachlässt und sie begreift, dass
dieses Paradies ihr eines nicht bieten kann: Freiheit.
Eigene Meinung
„Beta“ von
Rachel Cohn ist ganz anders als ich erwartet habe und konnte mich doch
überzeugen.
Man erlebt
das Geschehen aus der Ich-Perspektive, aus Sicht von Elysia. Der Schreibstil
ist sehr einfach, der Sprachgebrauch modern und jugendlich. Cohn beschränkt
sich auf kurze, prägnante Sätze, die in ihrer Schlichtheit das Wesen des frisch
erschaffenen Klons widerspiegeln. Im Laufe der Geschichte, je weiter sich
Elysias Persönlichkeit entwickelt, wird auch die Syntax komplexer. Man erlebt
ihren Lernprozess hautnah und man kann buchstäblich beobachten wie sie immer
mehr Wörter in ihren Wortschatz aufnimmt.
Die
Charaktere sind ziemlich flach gehalten. Ist ja auch nicht verwunderlich, wenn
der Großteil der Personen Klone ohne Seele sind. Doch erstaunlicherweise
entwickeln gerade die Klone einen Tiefgang, die die reichen, menschlichen Snobs
bitter nötig hätten.
Elysias
Entwicklung ist sehr authentisch dargestellt. So lernt man zu Anfang einen
perfekten, naiven Klon kennen, der mit seiner Unwissenheit und den Hang dazu,
alles sehr wörtlich zu nehmen, nicht nur seine Besitzer, sondern auch die
Leserschaft begeistern wird. Da gibt es so einige Szenen, die mich zum
Schmunzeln brachten.
Step for
Step erarbeitet sie sich eine Persönlichkeit, macht neue Erfahrungen und
beginnt, die Dinge zu hinterfragen. Erst dann wird auch dem Leser eine neue
Perspektive vermittelt. Schade ist nur, dass sie sich in „vollem“ Bewusstsein
zu fragwürdigeren Aktivitäten hinreißen lässt als zuvor.
Die
Geschichte ist übermäßig seicht. Den Großteil des Buches passiert nicht
wirklich viel. Es geht hauptsächlich um Elysias Entwicklung, gleichzeitig
erfährt man so en detail alles wissenswerte über die Gesellschaftsform, das
Land, in dem sie lebt, und die allgemeinen Umstände, die diese Zukunftsvision
beherrschen. Mich persönlich hat dieser ruhige Quadrologieauftakt gar nicht
gestört, ganz im Gegenteil hatte es doch etwas Entspannendes, außerdem lernt
man eine Protagonistin selten so gut kennen. Zum Schluss überrascht Cohn dafür
mit einigen richtigen Kloppern, die den Leser regelrecht schockieren. Das Tempo
nimmt richtig zu und man hetzt atemlos durch die Seiten. Ein Cliffhanger darf natürlich
auch nicht fehlen, auch wenn mich dieser ziemlich kalt lässt. Nicht, dass ich
nicht wissen will, wie es weitergeht, aber ich kann ruhig auf die Fortsetzung
warten, ohne gleich in Panik auszubrechen.
Das Cover
ist klassisch Dystopie, sehr stilvoll und ästhetisch. Es strahlt aus, was die
Klone verkörpern sollen und bietet einem die Vorlage für unsere Vorstellung
Elysias.
Fazit
Rachel
Cohns „Beta“ ist keine Dystopie für Jedermann. Die Geschichte ist sehr ruhig,
der Fokus liegt hierbei auf den Details. Selten hat man ein ganzes Buch Zeit,
um die Protagonistin und die Zukunftsvision der Autorin so intensiv kennen zu
lernen. Neben der überaus plastischen Hauptfigur, fallen die anderen Figuren
doch sehr flach aus. Das Tempo nimmt auch erst am Ende an Fahrt auf, dafür
überrascht Cohn den Leser mit richtigen Informationsbrocken, die unweigerlich
einen mittelmäßig fiesen Cliffhanger ausmachen. Mit dem großen Finale setzt sie
das Fundament für spannende Fortsetzungen und ich bin gespannt, was sie daraus macht.
4/5 Bücher!
Die Autorin
Rachel Cohn ist seit Jahren eine renommierte Autorin für Jugendbücher
und hat bereits zahlreiche erfolgreiche Romane veröffentlicht. Unter
anderem schrieb sie gemeinsam mit David Levithan „Nick & Norah –
Soundtrack einer Nacht“ (nominiert für den Deutschen
Jugendliteraturpreis). Sie hat keine Hobbies, es sei denn, man zählt die
Suche nach dem perfekten Cappuccino darunter. Und sie verbringt viel
Zeit damit, ihre Musiksammlung und ihre Bücher zu sortieren, oder mit
ihren beiden Katzen Bunk und McNulty herumzuhängen.
Die Reihe
- Beta / Beta (ANANDA #1)
- ??? / ??? (ANANDA #2)
- ??? / ??? (ANANDA #3)
- ??? / ??? (ANANDA #4)
Manchmal bedarf es nicht den absoluten Tiefgang, um sich unterhalten zu fühlen. Ich finde, mit deiner Rezension stellst du das ebenso heraus wie die besonderen lesenswerten Merkmale dieser neuen Dystopie. Schön auf den Punkt gebracht, liebe Rica!
AntwortenLöschenAllerbeste Grüße,
Kora
Mal wieder einen herzlichen Dank, liebe Kora :) manchmal ist ein entspanntes Buch auch mal schön. Ich mag es gar nicht so gern, wenn es zu hektisch ist :D
LöschenEine wirklich schöne Rezension! Allerdings bin ich mir total unschlüssig, ob ich das Buch lesen soll. Einerseits interessiert es mich schon, andererseits bin ich leicht dystopisch übersättigt! Na ja, ich merke es mir trotzdem mal vor!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Marie
Vielen Dank, Marie! :)
LöschenMach doch erstmal eine Dystopie Pause und später setzt Du Dich an Beta. Vielleicht ist bis dahin auch der ein- oder ander Nachfolgeband erschienen.
Mein Ding war das Buch leider nicht...
AntwortenLöschenIch hätte mir etwas mehr Tiefgang gewünscht. Ich mag es nicht, ständig nur an der Oberfläche zu kratzen
Schöne, ausführliche Rezension!
AntwortenLöschenBesonders dein Fazit gefällt mir sehr gut. Ich verstehe zwar nicht, warum du dem Buch vier von fünf gegeben hast, allerdings gehst du auch auf die auffälligsten, negativ gestalteten Stellen ein.
Ich fand das Buch nämlich relativ schlecht... Die Charaktere ware, wie du sagst sehr flach, ebenso war die Handlung recht oberflächlich. Und das, was Rachel Cohn als "Klon" bezeichnet ist eine menschliche Replika und kein Klon...
Trotzdem eine sehr schöne, ausgeglichene Rezi, auch wenn das Buch überhaupt nicht meins war...