© Planet Girl |
Originaltitel: Blut ist im Schuh
Dt. Erstausgabe: 03/2013
Verlag: Planet Girl
Format: Klappbroschur
Seitenzahl: 255
ISBN-10: 3522503309
ISBN-13: 978-3-522-50330-3
Preis: 9,95 €
Kaufen könnt Ihr das Buch gleich hier.
Die Leseprobe findet Ihr hier.
Die Frau hatte zwei Töchter ins Haus gebracht, die schön und weiß von Angesicht waren, aber garstig und schwarz von Herzen. Gespenstische Stille liegt über dem Friedhof Amelies einzigem Zufluchtsort vor den Bosheiten ihrer Stiefschwester. Sarah hatte sie bestohlen, gedemütigt, verletzt ... Wie weit würde sie noch gehen? Schon spürt Amelie wieder das Stechen im Nacken, wie von eiskalten Augen, die ihr überallhin folgen. Ihr einziger Hoffnungsschimmer ist der Abschlussball mit Ben: Wird er sie wach küssen aus diesem Albtraum?
Inhalt
Nach dem
Tod ihrer Mutter muss Amelie sich damit abfinden, dass ihr Vater jemand Neues
hat. Da das Glück ihres Vaters ihr sehr am Herzen liegt, tut sie das auch,
obwohl sie in eine andere Stadt ziehen muss und dort dann unter den Schikanen
der Stiefschwester zu leiden hat. Ihrer Stiefmutter ist sie völlig egal, im
Zweifelsfall steht sie ohne zu zögern hinter ihrer Tochter, selbst als die
Scherze nicht mehr spaßig, sondern wirklich grenzwertig werden. Als Amelie Ben
kennenlernt, scheint es endlich bergauf zu gehen bis Dinge passieren, für die
ihre Schwester bestimmt nicht verantwortlich ist. Außerdem fühlt sie sich immer
öfter beobachtet. Wird Amelie paranoid oder ist noch jemand anderes hinter ihr her?
Eigene Meinung
„Blut ist
im Schuh“ von Anna Schneider hat mich buchstäblich auf den ersten Blick
verzaubert.
Als ich das
erste Mal diese märchenhafte Thrillerreihe im Internet entdeckt habe, habe ich
diese schnell mit einem Achselzucken abgetan. Märchenadaptionen gibt es
immerhin ziemlich viele, die Story ist dementsprechend nie neu, Thriller sind
nicht so meins und ich hatte einfach genug anderes zum lesen. Nachdem ich
allerdings die Bücher in einer Buchhandlung in den Händen hielt, war es um mich
geschehen. Selten habe ich so etwas Hübsches in der Literatur entdeckt. Vor
allem der bedruckte Buchschnitt hat es mir angetan!
Glücklicherweise
zog das Buch schon recht kurze Zeit später bei mir ein und ich konnte mich
selbst davon überzeugen, ob die Geschichte das hält, was das Cover verspricht.
Und wie sie
das tut! Schneiders Schreibstil lädt sogleich zum Lesen ein. Dieser ist locker,
jugendlich frisch und flüssig. Die Dialoge wirken weder aufgesetzt, noch
überzogen. Die Geschichte selbst erlebt man aus drei Perspektiven. Zum Einen
von Amelie und ihrer Stiefschwester Sarah, zum Anderen vom Täter selbst. Gerade
seine Kapitel machen den Thrill aus, der aus einem Märchen einen Thriller
macht.
In diesem
Fall habe ich mich ganz bewusst dagegen entschieden, die Figuren einzeln zu
charakterisieren. Die Meisten werden das Ursprungsmärchen kennen und können
sich das Grundkonstrukt der verschiedenen Persönlichkeiten vorstellen. Die
Feinheiten der Autorin sind ziemlich relevant für die Geschichte und so würde
ich einfach zu viel verraten.
Die
Geschichte selbst ist einzigartig. In meinem Leben habe ich schon viele
Aschenputtel-Versionen gelesen und vor allem gesehen, doch keine ist
vergleichbar mit „Blut ist im Schuh“. Das liegt vor allem an Schneiders
künstlerischer Freiheit, durch die auch andere Märchen ihren Weg in diesen
Roman gefunden haben. Die beiden Schwestern erinnerten mich zeitweise an
Schneeweißchen und Rosenrot, der Täter als das personifizierte Böse schlüpfte
sowohl in die Rollen von Rumpelstilzchen, als auch in die des bösen Wolfs.
Trotz der
märchenhaften Atmosphäre kommt die Spannung nicht zu kurz. Gerade wegen dieser
für einen Thriller ungewöhnlichen Grundstimmung wirken meiner Meinung nach die
„dunklen“ Szenen umso mehr.
Schneider
schreckt auch nicht davor zurück, ernstere Themen zu behandeln. So wird der
Leser mit einer autoaggressiven Störung konfrontiert, außerdem wird das Teenagerleben nicht
verschönert, sodass die Protagonisten durchaus mal zur Zigarette und zum
Alkohol greifen. Mag sein, dass man das Thema Selbstverletzung vielleicht etwas anders handhaben könnte, weniger in Nebensätzen abhandeln, dafür ist der "Drogenkonsum" immerhin authentisch.
Fazit
Anna Schneiders "Blut ist im Schuh" ist ein wahrhaft märchenhafter Jugendthriller, der Aschenputtel in einem ganz anderen Licht präsentiert. Ein Buch, das nicht nur schön anzusehen ist, sondern auch noch Spaß macht. Ein aufmerksamer Leser macht recht schnell erkenne, wer der Täter ist, dennoch schmälert das die Spannung kaum. Für mich war es der erste Ausflug in dieses Genre, aber es wird nicht der Letzte sein. 5/5 Bücher!
Die Autorin
Anna Schneider wurde 1966 in Bergneustadt im Oberbergischen Kreis
geboren. Die promovierte Betriebswirtschaftlerin arbeitete viele
Jahre als Personalberaterin bei einer Großbank in Frankfurt.
Sie absolvierte eine Ausbildung zur Organisationsberaterin, dozierte an der Frankfurt School of Management und arbeitete als Coach.
Sie absolvierte eine Ausbildung zur Organisationsberaterin, dozierte an der Frankfurt School of Management und arbeitete als Coach.
Bereits als Jugendliche veröffentlichte Anna Schneider eigene
Gedichte in verschiedenen Anthologien.
Erst vor wenigen Jahren wechselte sie erfolgreich ins erzählerische
Fach: 2008 gewann sie den Women’s Edition Kurzkrimi-Preis.
Eine weitere ihrer Kurzgeschichten wurde für einen österreichischen
Krimipreis nominiert.
Motiviert durch diese Erfolge arbeitet die Autorin derzeit an weiteren
Kurzgeschichten sowie an Romanprojekten für Jugendliche und
Erwachsene.
Die Reihe
- Aschenputtels letzter Tanz von Kathleen Weise
- Träume süß im Hexenwald von Katrin Lankers
- Blut ist im Schuh von Anna Schneider
Mein Dank geht an...
... Anna Schneider für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!
Du wurdest getaggt... :D
AntwortenLöschenhttp://chrissysbuchwelt.blogspot.de/2013/04/tag-harry-potter.html