Montag, 15. April 2013

[Rezension] Die Auserwählte von Jennifer Bosworth

© Goldmann
Autorin: Jennifer Bosworth
Originaltitel: Struck 
Titel: Die Auserwählte 
Dt. Erstausgabe: 02/2013
Verlag: Goldmann
Format: Klappbroschur
Seitenzahl: 416
ISBN-10: 3442477018
ISBN-13: 978-3-442-47701-2
Preis: 12,99 €




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Mia Price liebt es, vom Blitz getroffen zu werden. Es löst in ihr eine überwältigende Energie aus, nach der sie sich immer öfter sehnt. Als aber ein gewaltiges Erdbeben ihre Heimat Los Angeles fast komplett zerstört, geht es nur noch ums Überleben. Im Chaos der Nachbeben werben zwei rivalisierende fanatische Gruppen um Gefolgsleute. Beide versprechen, dass nur ihre Anhänger den nahenden Weltuntergang überleben werden, und beide wollen Mia auf ihre Seite ziehen. Ist sie etwa die Schlüsselfigur der bevorstehenden Apokalypse?
  

Inhalt 

Nach einem gewaltigen Unwetter mit darauf folgendem Erdbeben liegt Los Angeles in Trümmern. Die Menschen haben sich in zwei Lager gespalten - die Suchenden und die Jünger des weißen Propheten. Sie bekämpfen sich gegenseitig, aber in einem Punkt sind sie sich einig: die Welt steht vor dem Untergang und Mia ist der Schlüssel. Stellt sich nur die Frage, ob sie die Welt retten oder zerstören wird...

Die Protagonistin

Mia Price ist süchtig. Süchtig nach Blitzen. Ihr Körper ist übersät von Blitzschlagnarben - der Beweis dafür, wie oft sie wirklich schon getroffen wurde. Die Menschen meiden sie, weil sie unbewusst wissen, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Dabei will sie niemandem etwas tun und kämpft dafür, ihre Familie zusammen zu halten. Sie verdeckt ihre Narben und versucht, ihre Vergangenheit zu vergessen. Als sie zum Spielball der gegnerischen "Sekten" wird, stellt sie ihre eigenen Bedürfnisse hinter das Wohl ihrer Familie und gerät so mehr als einmal in Gefahr. Doch das ist es ihr wert, denn nur so kann sie die Schuld begleichen, die seit dem tragischen Unfall aus ihrer Vergangenheit auf ihr lastet...

Eigene Meinung

"Die Auserwählte" von Jennifer Bosworth ist eine Geschichte, so einzigartig und anders, dass es dem Leser nicht leicht fällt, diese zu bewerten.

Der Schreibstil ist schlicht, aber flüssig. Aus der Ich-Perspektive erzählt Mia ihre Geschichte und entführt den Leser in ihre abstrakte Welt. Die Geschichte lebt von einer Menge Dia- und Monologen und ist in 5 Teile gegliedert.

Die Charaktere sind einzigartig und unnahbar. Man ist sich nie sicher, auf welcher Seite die Figuren stehen, weil diese unberechenbar und unüberlegt handeln. Leider schneiden sie insgesamt eher schlecht ab. Allgemein sind die Charaktere eher flach gehalten, das Potential, das vielen Persönlichkeiten innewohnt, bleibt stets ungenutzt. Bei vielen musste man sich einfach fragen, warum sie überhaupt vorkamen. 

Die Geschichte klingt so vielversprechend und kann doch nicht ganz überzeugen. Das Geschehen wird von einer düsteren Atmosphäre beherrscht, die zeitweise die Funken sprühen lässt. Eines der wenigen Dinge, die Bosworth wirklich gelungen sind. Leider hat sie den ganzen Roman über das in ihm wohnende Potential ungenutzt verstreichen lassen, wodurch man stellenweise ziemlich enttäuscht wird.

Seitenweise wird der Leser mit so abstrakten Beschreibungen konfrontiert, dass man später weniger schlau ist als vorher. Gleichzeitig hat man mit Mias innerem Konflikt zu kämpfen, der auch immer auf dasselbe hinausläuft. Fazit: sie will was ändern, aber schafft es in der Regel nicht. 

Mia wird zum Spielball der Fraktionen und trotz aller Bemühungen schafft sie es nicht, dem zu entfliehen. An vielen Stellen musste ich an Don Quichote denken, denn Mias Verhalten glich seinem Kampf gegen die Windmühlen.


Die Sekten werden buchstäblich schwarz/weiß dargestellt und sind in ihrem Fanatismus gleichermaßen nervend und vorhersehbar. Leider muss ich auch gestehen, dass ich bis zum Schluss nicht ganz verstanden habe, was das Ziel der Suchenden war... sie sagen, sie wollen die Apokalypse verhindern, dennoch steuern sie beinahe den selben Kurs wie Prophet. Sehr seltsam...

Alles in allem ist es ein interessantes Buch, das mir durchaus gefallen hat. Man sollte es nur nicht zu kritisch beleuchten..

Fazit

Jennifer Bosworth' "Die Auserwählte" ist ein guter Roman, der leider einige Schwachstellen aufweist. Wie ein roter Faden zieht sich das ungenutzte Potential durch das Buch, was wirklich schade ist, denn die Grundidee und einige Ansätze sind wirklich vielversprechend. Die Charaktere sind eher flach gehalten und einige Rollen haben sich mir nicht ganz erschlossen. Dennoch ist ein nettes Buch, das man nur nicht zu kritisch lesen sollte. Gute 3,5/5 Bücher.

Die Autorin

Alle Informationen zu Jennifer Bosworth findet Ihr auf ihrer Homepage: http://jenniferbosworth.com/

Das Originalcover


Mein Dank geht an...

...den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

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