Donnerstag, 2. Oktober 2014

[Rezension] Taken - Das Laicos-Projekt 02: Das erfrorene Land von Erin Bowman

© Piper Verlag
Autorin: Erin Bowman
Originaltitel: Frozen (Taken #2)
Dt. Reihentitel: Taken - Das Laicos-Projekt
Dt. Titel: Das erfrorene Land
Dt. Erstausgabe: 05/2014
Verlag: Piper
Format: Paperback
Seitenzahl: 352
ISBN-10: 3492702678
ISBN-13: 978-3492702676
Preis: 16,99 €

Die Leseprobe findet Ihr hier.







Claysoot ist ein Dorf mit einem Geheimnis: Abgeschnitten vom Rest der Welt, züchtete ein Diktator dort Soldaten für seinen wahnsinnigen Krieg. Einzig der junge Gray konnte das Rätsel um die geraubten Männer lösen. Doch Claysoot war erst der Anfang. Zusammen mit seinen Freunden macht sich Gray auf nach Norden, in ein erfrorenes Land voller Gefahr ... Gray ist auf der Suche nach der verschollenen »Gruppe A«, einst ein Dorf wie Claysoot und Saltwater. Von den Überlebenden erhoffen sich die Rebellen Unterstützung im Kampf gegen den Diktator Frank. Doch hinter der Mauer, die die Gruppe A umgibt, wartet neuer Schrecken auf Gray: Die entmenschlichten Überlebenden verstecken sich in einer unterirdischen Burg und beanspruchen alle Frauen unter den Rebellen für sich - auch Emma und Bree. Als auch noch der frankonische Orden seine menschlichen Kopien in die Gruppe einschleust, kann niemand mehr unterscheiden, wer Freund und wer Feind ist. Schließlich steht Gray seiner eigenen Kopie gegenüber, und ein Kampf um Leben und Tod beginnt.


Eigene Meinung


"Das erfrorene Land" von Erin Bowman ist eine gelungene Fortsetzung, die mir wesentlich besser gefallen hat als ihr Vorgänger.

Da ich die beiden Bücher direkt hintereinander gelesen hatte, fiel mir der Einstieg nicht schwer. In diesem Fall waren die dezenten Rückblenden sogar sehr angenehm, musste ich mir doch nicht ständig das gerade eben Gelesene nochmal "anhören". Weiterhin wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Gray erzählt, wobei ich mir wirklich noch einen weiteren Erzähler gewünscht hätte.

Denn Gray hat in dieser Fortsetzung ein ausgesprochenes Talent dafür, den Leser in den Wahnsinn zu treiben. Seine zu Anfang noch charmante bzw. nachvollziehbare Naivität ist nicht wirklich vertretbar, wenn die Person Verantwortung übernehmen muss.

Das spiegelt sich vor allem in der mit Abstand furchtbarsten Dreiecksbeziehung wider. Dieser Junge so furchtbar mit den Gefühlen seiner beiden Mädchen um, dass ich ihm von Herzen wünschen würde, am Ende alleine dazustehen. Natürlich ist es auf der einen Seite mal erfrischend, dieses Liebesdilemma mal aus der Sicht eines männlichen Protagonistens zu erleben, aber dieser sollte sich dann doch auch bitte wie ein Mann verhalten. Er könnte sich wirklich mal eine Scheibe von Bree abschneiden.

Die Geschichte selbst hat mir dafür wirklich gut gefallen. Irgendwie komme ich mit Reisen in Büchern immer gut zurecht und auch hier finde ich, dass der Ortswechsel sehr erfrischend war. Außerdem bringen solche Reisen auch immer mit sich, dass sich die Personenzahl gleichzeitig erweitert und verkleinert. Natürlich kommt nur ein Teil der Rebellen mit, wodurch sich die Anzahl an Figuren prinzipiell verkleinert, aber dafür kann man diese Leute besser kennenlernen, wodurch sich die Zahl der relevanten Charaktere wiederum vergrößert. Außerdem macht man auf Reisen eigentlich immer interessante Bekanntschaften.

Es hätte bestimmt nicht alles so ablaufen müssen, wenn Gray nicht so naiv und zögerlich gewesen wäre. Es war auch bestimmt nicht alles so unvorhersehbar wie die Autorin es vielleicht geplant hat, aber es gab ganz eindeutig Wendungen, die ich absolut nicht erwartet hatte. An dieser Stelle muss ich aber ganz klar davon abraten, den Klappentext vor dem Lesen zu lesen, denn dieser verrät eindeutig zu viel und nimmt damit fast die komplette Spannung aus dem ersten Teil. Die letzten Abschnitte sind natürlich auch so die spannendsten und so gibt es gerade zum Ende hin einige wirklich fiese Überraschungen. Trotz allem gibt es keinen Cliffhanger, was mich bei einer Reihe immer einigermaßen erstaunt, aber den braucht die Autorin auch gar nicht, um Lust auf das große Finale zu machen. Wenn sich dieser letzte Band dann auch nochmal steigert, kann ich die Reihe vielleicht doch noch zufrieden abschließen.

Fazit

Erin Bowmans "Das erfrorene Land" ist eine gute Fortsetzung, die mir persönlich besser gefallen hat als der erste Band. Ich begebe mich immer gerne auf die Reise, auch wenn ich weiß, dass das absolut nicht Jedermanns Geschmack ist. So konnte ich jedenfalls auch die ersten Abschnitte genießen, wobei ich davon abrate, vorher den Klappentext zu lesen. Dieser nimmt quasi so viel vorweg, dass man erst ab der zweiten Hälfte wirklich überrascht sein kann. Alles in allem eine gute Leistung, auch wenn der Protagonist ein echter Waschlappen ist, der in der schlimmsten Dreiecksgeschichte hängt, die mir je untergekommen ist. 4/5 Bücher!

Die Autorin

Erin Bowmans erste Worte waren nicht »Mama« oder »Papa«, sondern »Es war einmal« - zumindest behauptet sie das von sich selbst. Schließlich hat sie als Kind ihre Sommerferien lieber in Schreibwerkstätten verbracht als in Schwimmbädern und Sommercamps. Als Erwachsene studierte Erin Bowman Webdesign und belegte heimlich Creative-Writing-Kurse, um ihrem Traum, Autorin zu werden, näher zu kommen. Mit ihrem Debüt »Das Laicos-Projekt« hat sie es geschafft. Sie lebt mit ihrem Mann in New Hampshire.

Die Reihe

Taken - Das Laicos-Projekt Trilogie

  1. ??? / Stolen (Taken #0.5)
  2. Taken - Das Laicos-Project / Taken (Taken #1)
  3. Das erfrorene Land / Frozen (Taken #2)
  4. ??? / Forged (Taken #3)

Originalcover

Mein Dank geht an...

...den Piper Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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