© Carlsen Verlag |
Autorin: Marissa Meyer
Originaltitel: Scarlet (The Lunar Chronicles #2)
Dt. Reihentitel: Die Luna Chroniken
Dt. Titel: Wie Blut so rot
Dt. Erstausgab: 01/2014
Verlag: Carlsen
Format: Hardcover
Seitenzahl: 432
ISBN-10: 3551582874
ISBN-13: 978-3551582874
Preis: 19,90 €
Die Leseprobe findet Ihr hier.
Zwei ganze Wochen ist Scarlets Großmutter nun schon verschwunden. Entführt? Tot? Die Leute im Dorf sagen, sie sei sicher abgehauen. Sie sei ja sowieso verrückt. Aber für Scarlet ist Grandmère alles – von ihr hat sie gelernt, wie man ein Raumschiff fliegt, Bio-Tomaten anbaut und seinen Willen durchsetzt. Dann trifft Scarlet einen mysteriösen Straßenkämpfer – Wolf. Er fasziniert sie; doch kann sie ihm trauen? Immerhin: Die reißerischen Berichte über Cinder und das Attentat auf Prinz Kai hält Wolf ebenso wie sie für Quatsch. Aber irgendein Geheimnis verbirgt der Fremde …
Meine Meinung
"Wie Blut so rot" von Marissa Meyer ist eine tolle Fortsetzung, die mich genauso begeistern konnte wie ihr Vorgänger.Da ich diesen zweiten Band unmittelbar nach Wie Monde so silbern gelesen habe, fiel mir der Einstieg natürlich mehr als leicht. Ich hatte zwar so meine Zweifel, ob ich mich mit einer neuen Protagonistin anfreunden könnte, solange Cinders Geschichte noch nicht abgeschlossen ist, aber das entpuppte sich hier tatsächlich als überhaupt kein Problem.
Auch wenn im Klappentext nur von Scarlet die Rede ist, dreht es sich keinesfalls nur um sie. Tatsächlich kamen hier noch viele weitere Perspektiven hinzu und schnell war klar, dass Cinder auch weiterhin die Heldin der übergreifenden Geschichte ist, obwohl in diesem Buch natürlich auch das Märchen vom Rotkäppchen erzählt wird.
Das Buch ist auch dieses Mal in 4 Abschnitte eingeteilt, die jeweils mit einem Auszug aus Rotkäppchen "betitelt" wurden. Erzählt wird die Geschichte weiterhin im personalem Erzählstil aus wechselnden Perspektiven. Es gibt zwei Handlungsstränge, die sich gelegentlich überlappen und am Ende gekonnt zusammengeführt werden.
So erkennt man auch schnell, dass die Luna-Chroniken ein gutes Beispiel für ein gelungenes Reihenkonzept sind. Selten habe ich so deutlich gemerkt, wie schon im ersten Band die Weichen für die Folgebände und das große Finale gestellt werden. Es sind gerade die Kleinigkeiten, die den Leser immer wieder auf diese Voraussicht aufmerksam machen. Wirklich jede namentlich erwähnte Figur spielt in irgendeiner weise noch eine handlungsvorantreibende Rolle, was leider eine Seltenheit ist. Genau so verhält es sich mit vielen Symbolen, kleinen Hinweisen oder Taten, die vielleicht zu Anfang keinen großen Sinn machen. Doch so genial das Ganze auch ist, es hat natürlich einen Nachteil: wenn man mal aufmerksam auf jedes Detail achtet, kann man sich vieles schon zusammenreimen, aber mich hat die leichte Vorhersehbarkeit nicht wirklich gestört. Vor allem, weil die Autorin dann doch wieder einige Klopper raushaut, mit denen man tatsächlich nicht rechnet. Gewisse Tode, zum Beispiel, die sogar einen Hauch Tragik mit ins Spiel bringen.
Einen Großteil der Geschichte nach Europa zu verfrachten, hat mir natürlich gefallen, aber die Art und Weise macht auch deutlich, dass Nationalitäten in dieser Reihe nicht wirklich eine Rolle spielen. Da die Menschheit ihren Hass komplett auf Cyborgs und Lunarier richten kann, scheint Rassismus wie wir ihn erleben, nicht mehr wichtig. Hinzu kommt natürlich die Zukunftsperspektive, die Raumschiffe als Standarttransportmittel einführt, mit denen man die Abkürzung durch die Erdumlaufbahn nehmen kann. Wirklich praktisch!
Schon in Wie Monde so silbern konnten mich die Charaktere für sich begeistern - Scarlet, Wolf und Thorne ergeht es da nicht anders. Gerade Letzteren muss man einfach lieben! Mit ihm hat Meyer eine ordentliche Portion Humor mit ins Spiel gebracht, die das Lesevergnügen enorm steigert. Ich musste bei ihm immer an Jack Sparrow denken, vor allem natürlich weil er unbedingt als Kapitän bezeichnet werden will. In Kombination mit der etwas stoischen Cinder ergaben sich so einige lustige Dialoge.
Scarlet war für mich das perfekte Rotkäppchen. Sie ist eine Kämpferin, Querdenkerin, Rebellin - halt ein Mädchen, das auch mal vom Weg abkommt und so direkt dem bösen Wolf in die Arme läuft. Die passende Naivität, um auf den Wolf hereinzufallen, wird ihr auch nachgesagt, aber das ist mir nicht ganz so aufgefallen.
Wolf ist einfach...niedlich. Ich will ihn wirklich nicht als Bad Boy bezeichnen, weil er das für mich nicht ist. Er ist ein wildes Tier in Gestalt eines Mannes, das frei sein will. Er ist weder böse noch gut, aber süß wirkt er durch seine Unbeholfenheit und Unwissenheit, die er seiner Herkunft zu verdanken hat.
Fazit
Marissa Meyers "Wie Blut so rot" ist schlicht und ergreifend eine gelunge Fortsetzung, die beweist, dass diese Reihe einfach etwas ganz besonderes ist. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich auf eine neue Protagonistin einlassen könnte, aber die Autorin hat es möglich gemacht - wobei mir natürlich vor allem gefallen hat, dass Cinder genaus wichtig ist wie Scarlet. Mal abgesehen davon bietet dieses Buch auch wieder eine tolle Geschichte, mit genau der richtigen Portion Märchen und dank einiger neuer Figuren noch eine Menge mehr Humor. 5/5 Bücher!Die Autorin
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Die Reihe
Die Luna Chroniken
- Das mechanische Mädchen / Glitches (The Lunar Chronicles #0.5)
- ??? / The Little Android (The Lunar Chronicles #0.6)
- Wie Monde so silbern / Cinder (The Lunar Chronicles #1)
- Die Armee der Königin / The Queen's Army (The Lunar Chronicles #1.5)
- Wie Blut so rot / Scarlet (The Lunar Chronicles #2)
- ??? / Carswell's Guide to Being Lucky (The Lunar Chronicles #2.5)
- Wie Sterne so golden / Cress (The Lunar Chronicles #3)
- ??? / Fairest (The Lunar Chronicles #3.5)
- Wie Schnee so weiß / Winter (The Lunar Chronicles #4) (erscheint im Januar 2016)
Huhu Rica,
AntwortenLöschenschön, dass dir die Reihe auch so gut gefällt und tolle Rezi. ;)
Liebe Grüße
Mandy
Halli hallo
AntwortenLöschenAch ich mochte ja Scarlett und Wolf so gerne, vor allem weil es da auch immer so schön kribbelte ;)
Bin gespannt wie es dir mit Band drei ergehen wird für mich war es der bis dahin schwächste Band wenn man das überhaupt so sagen kann bei dieser Reihe!
Liebe Grüsse
Bea