© Carlsen Verlag |
Autorin: Marissa Meyer
Originaltitel: Cress (The Lunar Chronicles #3)
Dt. Reihentitel: Die Luna-Chroniken
Dt. Titel: Wie Sterne so golden
Dt. Erstausgabe: 09/2014
Verlag: Carlsen
Format: Hardcover
Seitenzahl: 576
ISBN-10: 3551582882
ISBN-13: 978-3551582881
Preis: 19,90 €
Die Leseprobe findet Ihr hier.
Seit ihrer Kindheit hat Cress die Erde nur aus der Ferne betrachten können. Unter strenger Aufsicht der bösen Königin Levana führt sie in ihrem Satelliten ein wenig abwechslungsreiches Leben. Doch immerhin hat sie sich mit den Jahren zu einer begnadeten Hackerin entwickelt und verschafft sich so Zugang zu Levanas geheimen Plänen. Da taucht plötzlich das Raumschiff von Cinder bei ihr auf, die ihr zur Flucht verhilft. Doch wird sie auf der Erde den Ritter in der glänzenden Rüstung finden, von dem sie immer geträumt hat?
"Wie Sterne so golden" von Marissa Meyer ist ein weiterer gelungener Band dieser grandiosen Reihe.
Wie zuvor, habe ich auch diesen Band im direkten Anschluss an seinen Vorgänger gelesen, sodass ich die Einstiegsfrage kaum beantworten kann. Zumindest war ich hier wesentlich aufgeschlossener, weil ich nicht mehr befürchten musste, dass die Figuren aus den anderen Bänden zu kurz kommen würden. Dennoch habe ich zumindest versucht, die ersten Kapitel aus der Sicht eines Leser zu erleben, der zuvor einige Monate Pause zwischen den einzelnen Bänden hatte und habe zumindest das Gefühl, dass die Autorin sich da gar nicht so ungeschickt anstellt. Es gibt zwar keine konkreten Rückblenden, aber dafür einige gut platzierte Erklärungen, die dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen sollten. Ich bin aber ehrlich gespannt, wie ich es beim großen Finale in Wie Schnee so weiß erleben werde, auf das ich nun ja selbst noch einige Monate warten muss.
Jedenfalls habe ich mich schnell von dem angenehmen Schreibstil einlullen lassen und war auch gleich wieder mittendrin. Ich finde es immer noch faszinierend, dass der gewählte personale Erzählstil zwar teilweise mehr in Richtung des auktorialen Erzählers geht, sich aber wie die bei Jugendbüchern so beliebte Ich-Perspektive anfühlt. So fehlt die Distanz, die ich oft bei Erzählungen in der 3. Person empfinde, zugleich verschwimmen auch ganz gerne mal die Perspektiven.
Dass ich mich in die komplette "Belegschaft" verliebt habe, ist ja kein große Geheimnis mehr. Vor allem "Kapitän" Thorne hat es mir angetan, weswegen ich mir auch keine allzu großen Sorgen machen musste. Selbst wenn mir Cress zum Halse rausgekommen wäre, hätte Thorne das bestimmt irgendwie gerettet.
Glücklicherweise bestand dazu aber gar kein Anlass, denn auch die kleine Crescent Moon muss man einfach mögen. Für mich war sie die perfekte Rapunzel und auch hier hat die Autorin wieder sehr passende Charakterzüge geschaffen. Dass ein Mädchen, das jahrelang alleine in einem Satelliten gefangen gehalten wird, einen kleinen Knacks weg hat, wird wohl niemanden wundern. Umso gefährlicher das Terrain, auf das sich Meyer begeben hat, immerhin will doch niemand eine wirklich gestörte Heldin erleben - zumindest nicht in einer Märchenadaption. Um das Ganze aber authentisch rüber zu bringen, mussten ihre traumatischen Erlebnisse trotzdem Spuren hinterlassen haben, sodass eine schmale Gratwanderung entstand, die die Autorin mit Bravour gemeistert hat.
Da die Geschichte nun auch genügend Raum für ein drittes Protagonistenpaar benötigt, fällt der Umfang dieses Buches doch um einiges größer aus als bei seinen Vorgängern. Was den Einen abschrecken mag, spornte mich eher an, immerhin verhießen über 100 Seiten mehr noch etwas Aufschub vor der unvermeidbaren Pause. So bin ich jetzt schon traurig, dass es nach dem vierten Band vorbei sein soll, obwohl ich das natürlich auch verstehe.
Trotz seiner Dicke, ließ sich auch Wie Sterne so golden wieder in einer (langen) Nacht verschlingen. Zugegeben, es gibt ein paar kleinere Längen, aber die fallen kaum ins Gewicht. Stattdessen sollte man sich sowieso lieber darauf konzentrieren, wie perfekt Meyer auch dieses Mal vereinzelte lose Fäden verknüpft während sie sich gleichzeitig ihren Weg für das große Finale ebnet. Auch dieses Mal kriegt man schon einen kleinen Vorgeschmack auf das nächste Pärchen und zumindest Schneewittchen scheint ein interessanter Fall zu werden. Ob sie wohl wirklich so verrückt ist, wie sie in der kurzen Szene erscheint? Man darf gespannt sein!
Bereits in Wie Monde so silbern ist offensichtlich, dass Meyer nicht davor zurückschreckt, einige Figuren für das große Ganze zu opfern. In Wie Sterne so golden legt sie nun auch noch eine ganz neue Art von Grausamkeit an den Tag. Zugegeben, es nimmt diesem Buch auch noch den letzten Rest erwarteten Märchen-Kitsch, aber etwas schockiert war ich schon. Irgendwie hatte ich das nicht so kommen sehen.
Zur Aufmachung gibt es gar nicht viel zu sagen. Titel und Cover sind wieder einmal perfekt! Die Zöpfe finde ich zwar nicht ganz so schön, aber mir fiele auch keine bessere Alternative ein. Ob den vierten Band wohl kleine, weiße Äpfel zieren werden?
Jedenfalls habe ich mich schnell von dem angenehmen Schreibstil einlullen lassen und war auch gleich wieder mittendrin. Ich finde es immer noch faszinierend, dass der gewählte personale Erzählstil zwar teilweise mehr in Richtung des auktorialen Erzählers geht, sich aber wie die bei Jugendbüchern so beliebte Ich-Perspektive anfühlt. So fehlt die Distanz, die ich oft bei Erzählungen in der 3. Person empfinde, zugleich verschwimmen auch ganz gerne mal die Perspektiven.
Dass ich mich in die komplette "Belegschaft" verliebt habe, ist ja kein große Geheimnis mehr. Vor allem "Kapitän" Thorne hat es mir angetan, weswegen ich mir auch keine allzu großen Sorgen machen musste. Selbst wenn mir Cress zum Halse rausgekommen wäre, hätte Thorne das bestimmt irgendwie gerettet.
Glücklicherweise bestand dazu aber gar kein Anlass, denn auch die kleine Crescent Moon muss man einfach mögen. Für mich war sie die perfekte Rapunzel und auch hier hat die Autorin wieder sehr passende Charakterzüge geschaffen. Dass ein Mädchen, das jahrelang alleine in einem Satelliten gefangen gehalten wird, einen kleinen Knacks weg hat, wird wohl niemanden wundern. Umso gefährlicher das Terrain, auf das sich Meyer begeben hat, immerhin will doch niemand eine wirklich gestörte Heldin erleben - zumindest nicht in einer Märchenadaption. Um das Ganze aber authentisch rüber zu bringen, mussten ihre traumatischen Erlebnisse trotzdem Spuren hinterlassen haben, sodass eine schmale Gratwanderung entstand, die die Autorin mit Bravour gemeistert hat.
Da die Geschichte nun auch genügend Raum für ein drittes Protagonistenpaar benötigt, fällt der Umfang dieses Buches doch um einiges größer aus als bei seinen Vorgängern. Was den Einen abschrecken mag, spornte mich eher an, immerhin verhießen über 100 Seiten mehr noch etwas Aufschub vor der unvermeidbaren Pause. So bin ich jetzt schon traurig, dass es nach dem vierten Band vorbei sein soll, obwohl ich das natürlich auch verstehe.
Trotz seiner Dicke, ließ sich auch Wie Sterne so golden wieder in einer (langen) Nacht verschlingen. Zugegeben, es gibt ein paar kleinere Längen, aber die fallen kaum ins Gewicht. Stattdessen sollte man sich sowieso lieber darauf konzentrieren, wie perfekt Meyer auch dieses Mal vereinzelte lose Fäden verknüpft während sie sich gleichzeitig ihren Weg für das große Finale ebnet. Auch dieses Mal kriegt man schon einen kleinen Vorgeschmack auf das nächste Pärchen und zumindest Schneewittchen scheint ein interessanter Fall zu werden. Ob sie wohl wirklich so verrückt ist, wie sie in der kurzen Szene erscheint? Man darf gespannt sein!
Bereits in Wie Monde so silbern ist offensichtlich, dass Meyer nicht davor zurückschreckt, einige Figuren für das große Ganze zu opfern. In Wie Sterne so golden legt sie nun auch noch eine ganz neue Art von Grausamkeit an den Tag. Zugegeben, es nimmt diesem Buch auch noch den letzten Rest erwarteten Märchen-Kitsch, aber etwas schockiert war ich schon. Irgendwie hatte ich das nicht so kommen sehen.
Zur Aufmachung gibt es gar nicht viel zu sagen. Titel und Cover sind wieder einmal perfekt! Die Zöpfe finde ich zwar nicht ganz so schön, aber mir fiele auch keine bessere Alternative ein. Ob den vierten Band wohl kleine, weiße Äpfel zieren werden?
Fazit
Marissa Meyers "Wie Sterne so golden" ist eine weitere wundervolle Fortsetzung dieser großartigen Reihe. Auch dieses Protagonisten-Paar konnte mich komplett von sich überzeugen und die kleineren Längen fallen im großen Ganzen kaum auf. Die Erwartungen gegenüber dem großen Finale haben sich bei dieser so runden Serie ins schier unermessliche gesteigert und es tut mir in der Seele weh, dass wir noch bis Herbst warten müssen. Doch auch wenn ich wieder begeistert bin, muss es für die kleineren Schwächen ein wenig Punktabzug geben, trotzdem hat es sich meine Empfehlung redlich verdient. 4,5/5 Bücher!Die Autorin
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Die Reihe
Die Luna Chroniken
- Das mechanische Mädchen / Glitches (The Lunar Chronicles #0.5)
- ??? / The Little Android (The Lunar Chronicles #0.6)
- Wie Monde so silbern / Cinder (The Lunar Chronicles #1)
- Die Armee der Königin / The Queen's Army (The Lunar Chronicles #1.5)
- Wie Blut so rot / Scarlet (The Lunar Chronicles #2)
- ??? / Carswell's Guide to Being Lucky (The Lunar Chronicles #2.5)
- Wie Sterne so golden / Cress (The Lunar Chronicles #3)
- ??? / Fairest (The Lunar Chronicles #3.5)
- Wie Schnee so weiß / Winter (The Lunar Chronicles #4) (erscheint im Januar 2016)
Eine schöne Rezension. Mir hat der dritte Band ebenfalls gefallen und ich würde mich freuen, wenn "Fairest" auch in deutscher Sprache als Print-Ausgabe erscheinen würde, wie dies im Original diesen Monat ebenfalls der Fall ist. Auf "Wie Schnee so weiß" bin ich schon sehr gespannt - die Idee alle Protagonisten "beizubehalten" und zu ergänzen, gefällt mir wirklich gut und auch ich war bei einigen Szenen doch überrascht, wie sich die Handlung entwickelt. Insgesamt wird die Reihe jedoch von Band zu Band wirklich besser - bin zuversichtlich, dass sich das auch so fortsetzten wird.
AntwortenLöschenBist du eigentlich sicher, dass "Wie Schnee so weiß" der letzte Band sein wird?