Autorin: Victoria Aveyard
Übersetzerin: Birgit Schmitz
Originaltitel: Red Queen (Red Queen #1)
Dt. Reihentitel: Die Farben des Blutes
Dt. Titel: Die rote Königin
Dt. Erstausgabe: 05/2015
Verlag: Carlsen
Format: Hardcover
Seitenzahl: 512
ISBN-10: 3551583269
ISBN-13: 978-3551583260
Preis: 19,99 €
Rot oder Silber – Mares Welt wird von der Farbe des Blutes bestimmt. Sie selbst gehört zu den niederen Roten, deren Aufgabe es ist, der Silber-Elite zu dienen. Denn die – und nur die – besitzt übernatürliche Kräfte. Doch als Mare bei ihrer Arbeit in der Sommerresidenz des Königs in Gefahr gerät, geschieht das Unfassbare: Sie, eine Rote, rettet sich mit Hilfe besonderer Fähigkeiten! Um Aufruhr zu vermeiden, wird sie als verschollen geglaubte Silber-Adlige ausgegeben und mit dem jüngsten Prinzen verlobt. Dabei ist es dessen Bruder, der Thronfolger, der Mares Gefühle durcheinander bringt. Doch von jetzt an gelten die Regeln des Hofes, Mare darf sich keine Fehler erlauben. Trotzdem nutzt sie ihre Position, um die aufkeimende Rote Rebellion zu unterstützen. Sie riskiert dabei ihr Leben – und ihr Herz …
Meine Meinung
"Die rote Königin" von Victoria Aveyard ist ein starkes Debüt und ein solider Reihenauftakt.
Die Autorin hat einen tollen Schreibstil, der förmlich zum Lesen einlädt. Die Geschichte liest sich flüssig und man kommt zügig voran. Auch die Beschreibungen gehen ihr gut von der Hand, sodass man sich alles vorstellen kann. Gerade der Einstieg ist ihr gelungen - so hat man schneller als man denkt die Hälfte des Buches gelesen. Allerdings erging es mir so, dass ich nicht unbedingt sofort weiterlesen musste, wenn ich es dann mal zur Seite gelegt habe. So kam es zu größeren Lesepausen, die ich in der Regel lieber vermeide.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Mare erzählt. Dadurch war man automatisch an ihre Gefühle und Gedanken gebunden und musste sich quasi auf ihr Gespür verlassen.
Leider ist Mares besagtes Gespür alles andere als untrüglich. Denn in ihrem Fall erlebt man die seltene und traurige Art der Negativ-Entwicklung. Während sie mir zu Anfang als eine Heldin begegnete, in deren Haut ich gerne schlüpfe, lässt sie sich im Zuge der Ereignisse einfach von zu vielen falschen Leuten beeinflussen und verliert beinahe komplett ihr Überlebenstalent, das ihr in ihrem Dasein als Diebin so manches Mal die Haut gerettet hat. Dieser Prozess ist so schleichend, dass er einem erst im Nachhinein bewusst wird, aber das macht es nicht weniger traurig.
Auch das fiese, konstruierte Liebesviereck schadet ihr mehr als irgendein Interesse beim Leser zu wecken. Das einzig Gute an dieser Konstellation waren wohl die Täuschungen, mit denen wir konfrontiert werden. Es ist nicht so, dass diese völlig unvorhersehbar wären, aber es gab so viele mögliche Varianten, das zumindest ich mich irgendwann einfach habe treiben lassen. Was gut war, denn so wurde ich doch einige Male überrascht. So oder so waren es einfach zu viele Love-Interests und ich wäre sehr froh, wenn die Autorin im Folgeband etwas Abstand davon nehmen würde. Da das allerdings eher unwahrscheinlich ist - immerhin reden wir hier von einem Jugendbuch -, hoffe ich zumindest, dass die ganzen Kerlchen wenigstens mal etwas sympathischer werden. Wie soll man als Leser mit Mare mitfiebern, wenn man keinen der potenziellen Verehrer mag?
Die Geschichte selbst hat mir gut gefallen. Ich mag die Idee, die Kombination aus Dystopie und Fantasy-Elementen und auch die Enthüllungen und die überraschenden Wendungen zum Ende der Geschichte. Es gibt ein konstantes Spannungslevel, das aber ein paar mehr Spannungsspitzen hätte enthalten können, vor allem in Anbetracht der Fähigkeiten der Silbernen. Der Weltentwurf ist sehr düster und hat unheimlich viel Potenzial. Manche Bilder haben sich mir förmlich ins Gedächtnis gebracht und auf dem soliden Fundament, das hier erschaffen wurde, kann man richtig viel aufbauen. Da kann man nur hoffen, dass das Potenzial nicht verschenkt wird.
Alles in allem ist Die rote Königin ein guter Reihenauftakt. Nicht perfekt, aber alles andere als schlecht. Ich habe es wirklich gerne gelesen und freue mich ungemein auf die Fortsetzungen, aber einen Störfaktor möchte ich dort definitiv nicht noch einmal finden: die Logikschwächen.
Der Großteil war gut durchdacht und zumindest offensichtlich fehlerlos, aber wenn es um den Umgang mit Mares Fähigkeit geht, wurde ich mehr als einmal enttäuscht. Es gab Situationen, die mit den Grundlagen der Physik geklärt werden konnten, ganz besonders wenn man eine wandelnde Stromquelle bei sich hat.
Die Autorin hat einen tollen Schreibstil, der förmlich zum Lesen einlädt. Die Geschichte liest sich flüssig und man kommt zügig voran. Auch die Beschreibungen gehen ihr gut von der Hand, sodass man sich alles vorstellen kann. Gerade der Einstieg ist ihr gelungen - so hat man schneller als man denkt die Hälfte des Buches gelesen. Allerdings erging es mir so, dass ich nicht unbedingt sofort weiterlesen musste, wenn ich es dann mal zur Seite gelegt habe. So kam es zu größeren Lesepausen, die ich in der Regel lieber vermeide.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Mare erzählt. Dadurch war man automatisch an ihre Gefühle und Gedanken gebunden und musste sich quasi auf ihr Gespür verlassen.
Leider ist Mares besagtes Gespür alles andere als untrüglich. Denn in ihrem Fall erlebt man die seltene und traurige Art der Negativ-Entwicklung. Während sie mir zu Anfang als eine Heldin begegnete, in deren Haut ich gerne schlüpfe, lässt sie sich im Zuge der Ereignisse einfach von zu vielen falschen Leuten beeinflussen und verliert beinahe komplett ihr Überlebenstalent, das ihr in ihrem Dasein als Diebin so manches Mal die Haut gerettet hat. Dieser Prozess ist so schleichend, dass er einem erst im Nachhinein bewusst wird, aber das macht es nicht weniger traurig.
Auch das fiese, konstruierte Liebesviereck schadet ihr mehr als irgendein Interesse beim Leser zu wecken. Das einzig Gute an dieser Konstellation waren wohl die Täuschungen, mit denen wir konfrontiert werden. Es ist nicht so, dass diese völlig unvorhersehbar wären, aber es gab so viele mögliche Varianten, das zumindest ich mich irgendwann einfach habe treiben lassen. Was gut war, denn so wurde ich doch einige Male überrascht. So oder so waren es einfach zu viele Love-Interests und ich wäre sehr froh, wenn die Autorin im Folgeband etwas Abstand davon nehmen würde. Da das allerdings eher unwahrscheinlich ist - immerhin reden wir hier von einem Jugendbuch -, hoffe ich zumindest, dass die ganzen Kerlchen wenigstens mal etwas sympathischer werden. Wie soll man als Leser mit Mare mitfiebern, wenn man keinen der potenziellen Verehrer mag?
Die Geschichte selbst hat mir gut gefallen. Ich mag die Idee, die Kombination aus Dystopie und Fantasy-Elementen und auch die Enthüllungen und die überraschenden Wendungen zum Ende der Geschichte. Es gibt ein konstantes Spannungslevel, das aber ein paar mehr Spannungsspitzen hätte enthalten können, vor allem in Anbetracht der Fähigkeiten der Silbernen. Der Weltentwurf ist sehr düster und hat unheimlich viel Potenzial. Manche Bilder haben sich mir förmlich ins Gedächtnis gebracht und auf dem soliden Fundament, das hier erschaffen wurde, kann man richtig viel aufbauen. Da kann man nur hoffen, dass das Potenzial nicht verschenkt wird.
Alles in allem ist Die rote Königin ein guter Reihenauftakt. Nicht perfekt, aber alles andere als schlecht. Ich habe es wirklich gerne gelesen und freue mich ungemein auf die Fortsetzungen, aber einen Störfaktor möchte ich dort definitiv nicht noch einmal finden: die Logikschwächen.
Der Großteil war gut durchdacht und zumindest offensichtlich fehlerlos, aber wenn es um den Umgang mit Mares Fähigkeit geht, wurde ich mehr als einmal enttäuscht. Es gab Situationen, die mit den Grundlagen der Physik geklärt werden konnten, ganz besonders wenn man eine wandelnde Stromquelle bei sich hat.
Fazit
Victoria Aveyards "Die rote Königin" entpuppt sich als ein starkes Debüt und ein solider Reihenauftakt. Von Perfektion kann nicht die Rede sein, aber was ist schon perfekt? Das Potenzial ist definitiv nicht zu übersehen, sodass die Reihe im Grunde nur noch besser werden kann. Dabei ist die Idee auch jetzt schon sehr spannend und gut umgesetzt und lädt in Kombination mit dem angenehmen Schreibstil zum entspannten Lesen ein. Die Abwärtsspirale der Protagonistin, ihr konstruiertes Liebesviereck und die Logikfehler bei der Handhabung ihrer funkensprühenden Fähigkeiten sind allerdings Kritikpunkte, die nicht unerwähnt bleiben dürfen. Knappe 4/5 Bücher!
Die Autorin
Victoria Aveyard wuchs im Osten der USA auf, in einer Kleinstadt in Massachusetts. Von dort zog sie an die Westküste, um in Los Angeles an der University of Southern California Drehbuchschreiben zu studieren.
Buchtrailer
Die Verfilmung
Universal Pictures hat sich die Rechte bereits gesichert als der Buchvertrag gerade erst unterzeichnet wurde. Zur Zeit steht das Projekt noch auf "In Development", aber gerüchteweise soll Elizabeth Banks die Regie übernehmen.
Die Reihe
Die Farben des Blutes Trilogie
- ??? / Queen Song (Red Queen #0.5)
- Die rote Königin / Red Queen (Red Queen #1)
- ??? / Steel Scars (Red Queen #1.5)
- ??? / Glass Sword (Red Queen #2)
- ??? / ??? (Red Queen #3)
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