Donnerstag, 16. August 2012

[Rezension] Ein Traum und zwei Füße von Sarah Rubin

© Chickenhouse
Autorin: Sarah Rubin
Originaltitel: Dreamer Ballerina
Dt. Titel: Ein Traum und zwei Füße
Dt. Erstausgabe: 09/2012
Verlag: Chicken House
Format: Hardcover
Seitenzahl: 270
ISBN-10: 3551520291
ISBN-13: 978-3-551-52029-6
Preis: 13,95 €





Eins weiß Casey ganz genau: Sie ist zum Tanzen geboren. Auch wenn das außer ihr niemand glaubt. Schon gar nicht die miese fiese Ann-Lee, die ziemlich viel rumprotzt und sogar Ballettunterricht bekommt. Für solchen Firlefanz hat Caseys Mutter kein Geld. Aber das macht nichts, denn Casey absolviert jeden Morgen ihr eigenes Training. Schließlich hat sie einen Traum - sie will ein richtiger Star werden. Und als die Ballett-Akademie in New York zum Vortanzen einlädt, ist für Casey alles sonnenklar. Sie wird nach New York fahren, sie wird vortanzen und sie wird ins Ensemble aufgenommen. Da wird Miss Ann-Lee Protz ganz schön blöd gucken! Jetzt fehlen nur noch Geld für die Fahrkarte, Ballettschuhe und das Einverständnis ihrer Mutter ...

Inhalt

Casey hat einen Traum: sie will Tänzerin werden. Doch das ist gar nicht so leicht. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen, müssen Casey, ihre Mama und ihre Omi für jeden Cent hart arbeiten – da fällt Tanzunterricht nicht in den Rahmen des Möglichen. Aber davon lässt Casey sich nicht entmutigen: sie tanzt anstatt zu laufen, sogar in der Schule und auf der Arbeit lebt sie ihre Leidenschaft. Eines Tages kommt ihre Chance und sie hat die Möglichkeit, in New York zu einem Vortanzen zu gehen. Wird sie den Absprung in den Big Apple schaffen?

Charaktere

Casey Quinn ist die zuckersüße Protagonistin dieses Romans. Sie liebt die Musik, aber lebt für den Tanz. Sie tanzt bei jeder Gelegenheit und kann aus jeder Geräuschkulisse den richtigen Rhythmus heraushören. Sie liebt ihre Mutter und ihre Omi bedingungslos und steht zu ihrer Familie, auch wenn sie nicht so viel Geld haben. In der Schule hat sie Probleme, mitzukommen, was wohl daran liegt, dass sie damit fertig werden muss, von allen Seiten gemobbt zu werden. Ihrem Alter entsprechend ist sie noch recht kindlich und naiv, aber dafür doch schon cleverer als manch anderer. Vor allem nimmt sie sich das zu Herzen, was ihre Familie ihr rät und steht vorurteilslos anderen gegenüber.

Ann-Lee Ryder ist die Anführerin der Mädchen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Casey fertig zu machen. Seit ihrem 4. Lebensjahr nimmt sie Ballettunterricht und ist stolz auf das, was sie kann und vor allem auf das, was sie hat. Denn im Gegensatz zu den Quinns ist ihre Familie sehr wohlhabend und legt dabei auch großen Wert auf ihren Status.
Durch einige mehr oder weniger unglücklichen Zufällen tanzen sowohl Ann Lee als auch Casey in New York vor und müssen sich sogar ein Zimmer im Wohnheim teilen. Ohne den Rest ihres Grüppchens als Rückhalt ist Ann kann nicht mehr so selbstbewusst und zickig, ganz im Gegenteil geht sie sogar auf Casey zu.

Andrea ist die erste richtige Freundin, die Casey je in ihrem Leben hatte. Sie haben sich beim Vortanzen getroffen und Andrea hat Casey direkt vor Ann Lee verteidigt. In New York dann wurden sie schnell Freundinnen. Auch wenn Casey der ein oder andere Feaupax passiert, weil sie es nicht gewohnt ist, eine Freundin zu haben, so ist Andrea doch stets gewillt, ihr zu verzeihen. Sie unterstützt und hilft Casey in allen Lebenslagen und weiß dabei nicht mal, wie viel Gutes sie wirklich tut.

Eigene Meinung

Sarah RubinsEin Traum und zwei Füße“ hat mich völlig bezaubert. Es ist unglaublich schön geschrieben und von der ersten Seite an fiebert man mit Casey mit.

Der Roman ist aus der Ich-Perspektive geschrieben und das Thema Tanzen ist stets allgegenwärtig. Rubin hat es geschafft, dass die Musik und der Rhythmus von Casey stets das Geschehen einrahmen. Der Titel hätte gar nicht besser gewählt werden können, denn er ist das Motto der Protagonistin. Der Aufbau hat mich an den eines Dramas erinnert, nur dass es in diesem Fall ein Happy End gibt.

Die kindliche Naivität, die dem Buch zu Eigen ist, verleiht der Geschichte ihren besonderen Charme. Die Protagonistin geht keinen leichten Weg, viele Hindernisse stellen sich ihr entgegen, aber aus jeder Situation geht sie belehrt hervor. So ist die ganze Geschichte voll lehrreicher Ratschläge, Wegweiser und das Ende lässt eine märchenhafte Moral erahnen.

Ich bin so froh, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, dieses Jugendbuch vorab zu lesen und zu rezensieren. Nach all den Jahren bin ich in meinem Genre so festgefahren, dass ich vermutlich nicht mal einen Blick auf „Ein Traum und zwei Füße“ geworfen hätte. Doch auch wenn es ein Jugendbuch ist, in dem sich wirklich alles ums Tanzen dreht, so kann die Geschichte doch überzeugen. Mich hat sie so stark überzeugt, dass ich am Ende weinen musste. So was gab es bei mir noch nie – ich habe durchaus geweint, weil eine Romanfigur gestorben ist oder weil ich das letzte Buch einer Reihe gelesen habe, aber ich musste noch nie weinen, weil ein Buch einfach nur schön war. Ich habe geweint und bin mit einem Lächeln auf den Lippen eingeschlafen und dafür zolle ich der Autorin unglaublichen Respekt. Dafür, dass sie ein toll zu lesendes Buch geschrieben hat, das für Jugendliche ein toller und lehrreicher Lesespaß ist, und trotzdem Erwachsene rühren kann.

Das Cover ist schlicht, jugendhaft frisch und passt einfach zum Buch. Die Kapitel wurden betitelt und zu jedem Anfang mit Schnörkeln verziert.

Es bedarf keiner vielen Seiten, damit ein Buch gut ist. Das hat auch Sarah Rubin bewiesen, indem sie auf einer verhältnismäßig geringen Seitenzahl eine umfassende Geschichte schreibt, die auf den Punkt genau passt, so dass an keiner Stelle Langeweile aufkommt.

Fazit

Ich wurde nicht positiv überrascht, es hat mich vom Stuhl gehauen und zu Tränen gerührt. 5/5 verdiente Bücher für einen lesenswerten Jugendroman!

Die Autorin

Sarah Rubin ist auf einer Insel vor der Küste Maines aufgewachsen, wo sie den Großteil ihrer Kindheit damit verbrachte, sich zu verkleiden, zu lesen oder versuchte, sich in den Wäldern zu verlaufen. Mit sieben Jahren lernte sie Ballett, später dann Stepptanz, Swing und Irish Dance. Sarah studierte Kreatives Schreiben und Geschichte in New York. Anschließend unterrichtete sie ein Jahr lang Tanz und Drama und lebt heute als Schriftstellerin in England.

Originalcover

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