Sonntag, 19. Mai 2013

[Rezension] Tiamat - Liebe zwischen den Welten von Tanja Heitmann

© cbt
Autorin: Tanja Heitmann
Dt. Titel: Tiamat - Liebe zwischen den Welten
Dt. Erstausgabe: 03/2013
Verlag: cbt
Format: Hardcover
Seitenzahl: 448
ISBN-10: 357016120X
ISBN-13: 978-3-570-16120-3
Preis: 16,99 €




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Die 16-jährige Anouk Parson lebt in dem alten Herrenhaus »Himmelshoch«, in dessen Kellergewölbe ein furchteinflößender Maelstrom seine Runden dreht. Sowohl ihr Vater als auch der eigensinnige Sander gehören dem Wächterzirkel an, der die Welt vor dem Ausbruch der Wasserfluten beschützt. Anouk ahnt nicht, dass Sander – den sie überall als ihren Bruder ausgibt – in Wirklichkeit ein viel größeres Geheimnis wahrt, das mit dem Verschwinden ihrer Mutter zu tun hat. Als Sander sie eines Tages küsst, erfährt Anouk nicht nur von seiner heimlichen Liebe zu ihr, sondern auch von der gefährlich schönen Welt, die hinter dem Maelstrom liegt.

Inhalt

In der Stadt Marienfall gibt es ein altes Herrenhaus, um das sich viele Legenden ranken. Natürlich trifft keine davon den wahren Kern, aber es hält Besucher ab. Einzig die Familie Parson scheint das Gerede nicht zu stören, immer leben sie dort.

Auf Anouks Schultern lastet eine schwere Bürde. Als Mitglied der Parson Familie ist eigentlich ihre Pflicht/ihre Bestimmung, dem Wächterzirkel beizutreten, um, wie Generationen vor ihr, den mächtigen Maelstrom, Tiamat, zu bewachen. Doch schon als Kind hat man ihr weisgemacht, dass sie für diese Aufgabe nicht geeignet sei, sodass sie das gerne ihrem Vater und ihrem "Bruder" Sander überlässt.
Dieser Maelstrom ist ein Portal in eine andere Welt. Ein Portal, das dringend geschlossen bleiben muss, denn es spuckt nicht nur Berge von Sand, sondern auch sympathische Besucher, die am Liebsten alles töten, was ihnen über den Weg läuft. Leider deutet alles daraufhin, dass Tiamat nicht mehr lange geschlossen bleibt und zu allem Überfluss verliebt sich Anouk dann auch noch in Sander. Doch wird ihre Liebe halten, wenn sie die Wahrheit über ihn erfährt?

Charaktere

Anouk ist klein, zierlich und hat eine schwarze Lockenmähne. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als ein wenig Stabilität in ihrem unvorhersehbarem Leben. Dass ihre "Familie" auch nicht wirklich zusammenhält, macht sie richtig fertig. Was sie auch tut - Sander und ihr Vater geraten aneinander. Da ist es wenig verwunderlich, dass sie sich an ihren Heimatort und die Bindung zu ihren wenigen Freunden klammert. Dass ihr Gefühlsleben plötzlich Kopf steht, ist ihr da natürlich gar nicht recht.

Sander ist ein schrulliger, bunter Kauz. Nachdem Anouks Vater Sander vor Tiamat gerettet und bei sich aufgenommen hat, gibt er sich in der Öffentlichkeit als Anouks Bruder aus. Dass das nicht stimmt, würde ein Blinder auf Anhieb erkennen, aber die Menschen sehen bekanntlich nur das, was sie sehen wollen. Sander hat eine unerklärliche Verbindung zu Tiamat und wohnt freiwillig im Keller, um zu verhindern, dass nautische Besuchter ins Haupthaus gelangen.
Er ist groß, dunkelhaarig und trägt eine Brille, die er nur zu gerne irgendwo vergisst. Für ihn war Anouk schon immer mehr als eine "Schwester", doch sein Geheimnis hindert ihn daran, ihr seine Gefühle zu gestehen.

Eigene Meinung 

"Tiamat - Liebe zwischen den Welten" von Tanja Heitmann ist ein toller Roman, den ich nur jedem empfehlen kann!

Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und jugendlich. Die Sprache passt sich den jeweiligen Charakteren und Umständen an. Die Atmosphäre ist wieder mal sehr einnehmend und einzigartig. Die Geschichte wird aus Sicht der Protagonistin in der Ich-Perspektive erzählt.

Die Charaktere sind einzigartig, abwechslunsgreich und einfach sympathisch. Als Leser kriegt man das Gefühl, gute Freunde auf ihrem Weg zu begleiten. Durch ihre vielen Facetten und Vielschichtigkeit wirken sie authentisch und greifbar.

Die Geschichte macht einfach Spaß. In einem sehr angenehmen Tempo wird man in das komplizierte Leben der Familie Parson eingeführt und lernt den Maelstrom, Tiamat, und die darauf resultierenden Probleme kennen. Man lernt die Figuren kennen und findet nach und nach heraus, in welchen Beziehungen sie zueinander stehen. Durch die einzigartige Idee und diesen urigen Hintergrund wird es aber nie langweilig und das Tempo, sowie die Spannung steigert sich nach und nach. Ein paar Mysterien, ein Hauch Magie, eine zarte Liebesgeschichte und ein großer Showdown machen dieses Buch aus.

Die Lovestory steht im Fokus, ohne alles andere in den Hintergrund zu drängen. Selten habe ich bei einem Jugendbuch so viel Romantik ohne Kitsch gesehen. Toll!

Das Geheimnis rund um den Maelstrom ist so ganz anders als man es sich vorstellt, dass man gar nicht anders kann als neugierig zu werden. Heitmann hat ein komplexes Konstrukt errichtet, dessen Fundament auf so logischen Erklärungen baut, das man gar nicht daran zweifelt, dass es real sein könnte.

Das Cover ist einfach stimmig. Eine ausgesprochen schöne und harmonische Farbkombination definiert das Bild, alle weiteren Elemente sind in das Hauptbild eingefügt und sind Hinweise, auf die man vielleicht achten sollte.

Fazit



Tanja Heitmanns "Tiamat - Liebe zwischen den Welten" ist einer dieser aussterbenden Einzelbände im Jugendbuchbereich, was schon einen Großteil des Charmes ausmacht. Die Geschichte ist innovativ und wunderschön, die Charaktere sind authentisch und unfassbar liebenswert. Der Schreibstil überzeugt auf ganzer Linie und die Lovestory ist ebenso einzigartig wie dieser Roman, dabei überaus romantisch ohne kitschig zu sein. Dadurch, dass es eben keine Fortsetzung geben wird (hoffentlich bleibt das auch so - man weiß ja nie), ist das Ende umso schöner. Für mich eine klare Leseempfehlung - 5/5 Bücher!

Die Autorin

© Stefan Kröger
Tanja Heitmann wurde 1975 in Hannover geboren. Sie arbeitet in einer Literaturagentur und lebt mit ihrer Familie auf dem Land. Ihr Debütroman "Morgenrot" war ein sensationeller Erfolg und stand monatelang auf den Bestsellerlisten. Zuletzt bei Heyne erschienen: "Traumsplitter". Die "Schattenschwingen"-Reihe, ihre erste Jugendfantasy, wurde von Presse und Publikum ebenfalls begeistert aufgenommen.   
 

Mein Dank geht an...

... den cbt Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.  

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