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Autorin: Anna Seidl
Dt. Titel: Es wird keine Helden geben
Dt. Erstausgabe: 01/2014
Verlag: Oetinger
Format: Hardcover
Seitenzahl: 256
ISBN-10: 378914746X
ISBN-13: 978-3789147463
Preis: 14,99 €
Berührend, fesselnd, unfassbar: Wenn nichts mehr ist, wie es war. Kurz, nachdem es zur Pause geläutet hat, hört Miriam einen Schuss. Zunächst versteht niemand, was eigentlich passiert ist, aber dann herrschen Chaos und nackte Angst. Matias, ein Schüler aus ihrer Parallelklasse, schießt um sich. Auch Miriams Freund Tobi wird tödlich getroffen. Miriam überlebt - aber sie fragt sich, ob das Leben ohne Tobi und mit den ständig wiederkehrenden Albträumen überhaupt noch einen Sinn hat. Waren sie und ihre Mitschüler Schuld an der Katastrophe?
Inhalt
Miriams Tag beginnt wie jeder andere: sie wird von einer sms ihres Freundes geweckt und eilt zur Schule. Dort nerven sie die Lateinaufgaben und sie fragt sich zum x-ten Mal, wofür sie eine tote Sprache lernen muss. Doch dann hört sie den ersten Schuss und ihr Leben wir nie mehr dasselbe sein...
Seidls Schreibstil trifft es stets auf den Punkt. Sie schreibt in sehr kurzen Sätzen, die auf den ersten Blick abgehackt wirken können, sich allerdings als passend erweisen. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive der Protagonistin, Miriam, die den Leser an manchen Stellen direkt anspricht.
Miriam ist kein Charakter, der die Herzen der Leser im Sturm erobert. Dafür ist sie umso authentischer. Durch ihre "Interaktion" mit dem Leser wirkt jeder Gedanke umso wirkungsvoller. Sie ist direkt, offen und knallhart. Weder verschönert, noch verharmlost sie etwas und erklärt somit recht schnell, was der etwas "andere" Titel zu bedeuten hat.
Die Geschichte war für mich anders als erwartet, was vielmehr daran lag, dass ich den Klappentext nicht wirklich gelesen habe. Obwohl es natürlich so auch viel mehr Sinn macht, immerhin soll dieses Buch zum Nachdenken anregen und keinen Action-Thriller darstellen.
Der Roman hat die ideale Länge und ist genau richtig für die jugendliche Zielgruppe. Es liest sich schnell und flüssig und wird wohl die meisten Leser auf die ein oder andere Weise berühren. Auch ich war emotional stets bei der Sache und durfte die ganze Palette erleben - sei es nun Wut, Trauer, Ungläubigkeit oder Hoffnung. Dennoch hat es mich persönlich nie so mitgenommen, dass ich tatsächlich weinen musste.
Doch das Beste an diesem Roman ist die Wandlung, die die Protagonistin durchläuft. Selten durfte ich Zeuge einer so glaubhaften Entwicklung werden und es war eine Freude, ihr bei ihrem inneren Kampf zuzusehen. Dabei belässt die Autorin es aber nicht, denn sie zeigt uns auch viele andere Möglichkeiten, wie man mit so einem traumatischen Ereignis umgehen kann. Auch hier sind alle Extreme vertreten - mit einer Gemeinsamkeit: keiner wird diesen Tag je vergessen.
Dass der Amoklauf in einer nicht genau benannten Stadt in Deutschland sorgt für eine Nähe, die dafür sorgt, dass man es nicht so leicht abtun kann.
Anna Seidl, 1995 in Freising/Bayern geboren, dachte sich schon als Schulkind eigene Geschichten aus. Heute ist sie freie Autorin und lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in der Nähe von Frankfurt.
Eigene Meinung
"Es wird keine Helden geben" von Anna Seidl ist ein Debut, das es in sich hat.Seidls Schreibstil trifft es stets auf den Punkt. Sie schreibt in sehr kurzen Sätzen, die auf den ersten Blick abgehackt wirken können, sich allerdings als passend erweisen. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive der Protagonistin, Miriam, die den Leser an manchen Stellen direkt anspricht.
Miriam ist kein Charakter, der die Herzen der Leser im Sturm erobert. Dafür ist sie umso authentischer. Durch ihre "Interaktion" mit dem Leser wirkt jeder Gedanke umso wirkungsvoller. Sie ist direkt, offen und knallhart. Weder verschönert, noch verharmlost sie etwas und erklärt somit recht schnell, was der etwas "andere" Titel zu bedeuten hat.
Die Geschichte war für mich anders als erwartet, was vielmehr daran lag, dass ich den Klappentext nicht wirklich gelesen habe. Obwohl es natürlich so auch viel mehr Sinn macht, immerhin soll dieses Buch zum Nachdenken anregen und keinen Action-Thriller darstellen.
Der Roman hat die ideale Länge und ist genau richtig für die jugendliche Zielgruppe. Es liest sich schnell und flüssig und wird wohl die meisten Leser auf die ein oder andere Weise berühren. Auch ich war emotional stets bei der Sache und durfte die ganze Palette erleben - sei es nun Wut, Trauer, Ungläubigkeit oder Hoffnung. Dennoch hat es mich persönlich nie so mitgenommen, dass ich tatsächlich weinen musste.
Doch das Beste an diesem Roman ist die Wandlung, die die Protagonistin durchläuft. Selten durfte ich Zeuge einer so glaubhaften Entwicklung werden und es war eine Freude, ihr bei ihrem inneren Kampf zuzusehen. Dabei belässt die Autorin es aber nicht, denn sie zeigt uns auch viele andere Möglichkeiten, wie man mit so einem traumatischen Ereignis umgehen kann. Auch hier sind alle Extreme vertreten - mit einer Gemeinsamkeit: keiner wird diesen Tag je vergessen.
Dass der Amoklauf in einer nicht genau benannten Stadt in Deutschland sorgt für eine Nähe, die dafür sorgt, dass man es nicht so leicht abtun kann.
Fazit
Anna Seidls "Es wird keine Helden geben" ist eine berührende Geschichte, die dieses schwierige Thema für Jugendliche zugänglich macht. Den Leser erwartet eine emotionale Achterbahnfahrt und eine authentische Protagonistin, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Dieses Buch beschäftigt sich mit den Auswirkungen auf die Überlebenden und nur bedingt mit dem Ereignis, das es ausgelöst hat. Wer sich das klar macht und sich darauf einlassen will, wird es nicht bereuen. 5/5 Bücher!Die Autorin
© privat |
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