Donnerstag, 19. November 2015

[Lisa's Rezension] Die Akademiemorde von Martin Olczak

Autor: Martin Olczak
Originaltitel: Academi Morden
Dt. Titel: Die Akademiemorde
Dt. Erstausgabe: 09.06.2014
Verlag: btb
Format: Paperback
Seitenzahl: 480
ISBN-10: 3442747295
ISBN-13: 978-3442747290
Preis: 12,99 €

Leseprobe






Stockholm, im Mai: Im weltberühmten Hotel Berns Salonger hat man gerade Strindbergs 100. Todestag begangen. Die Festrede hielt der Ständige Sekretär der Schwedischen Akademie, ein würdiger Mann und ebenfalls angesehener Schriftsteller. Jetzt kurz vor Mitternacht ist er auf dem Weg nach Hause, durch einen abgeschiedenen Park. Hier trifft es ihn unvermittelt, das Schicksal. Hier wird er ermordet. Tatwaffe ist ein altertümlicher Schwarzpulverrevolver, der die Polizei vor Rätsel stellt. Noch bevor sie sich für eine Ermittlungsrichtung entscheiden kann, geschehen am nächsten Tag vier weitere, ebenso schonungslose Morde. Die Opfer: ebenfalls Mitglieder der Akademie, die für die Auslobung des jährlichen Literaturnobelpreisträgers verantwortlich ist. Was treibt den Mörder um? Klar ist, dass die anderen Akademiemitglieder geschützt werden müssen. Klar ist auch, dass hier konventionelle Methoden nicht weiterhelfen. Claudia Rodriguez von der Zentralen Mordkomission ermittelt auf eigene Faust – und gegen den Willen ihrer Vorgesetzten. Statt dessen bittet sie ihren alten Freund Leo Dorfman um Hilfe, einen Buchantiquar …

Meine Meinung

Ein Mörder hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Mitglieder der schwedischen Akademie, die für die Vergabe des Literaturnobelpreises zuständig sind, systematisch umzubringen. Wer der Mörder ist und welchem Muster er folgt, gilt es schnellstmöglich für die Polizei heraus zufinden. Die Ermittlerin der Mordkommission Claudia Rodriguez begibt sich auf die gefährliche Jagd und stellt schnell fest, dass sie Hilfe von Außen braucht und zwar von einem Experten. Und niemand eignet sich dafür besser, als ihr alter Freund und Antiquar Leo Dorfman.

Das Cover erschien mir auf den ersten Blick sehr geheimnisvoll und gibt einen indirekten ersten Hinweis auf die folgenden Rätsel, die es für das Duo zu lösen gilt.
Martin Olczak wählt einen angemessenen Sprachstil, der zwar nicht zu einfach ist, aber trotzdem ein recht leichtes Leseverständnis zulässt. Dass er das Buch in drei Sinnabschnitte gliedert, gibt dem Leser einen guten Leitfaden an die Hand und auch die Einschübe, in denen er jeweils einen Nobelpreisträger und die Begründung der Akademie für die Vergabe benennt, tragen dazu bei, dass man sich sehr gut in die literarische Welt hinein versetzen kann.


Auf Grund des großen Ermittlerteams, den 18 verschiedenen Akademiemitglieder und einer Reihe anderer Nebenfiguren, gilt es für den Leser, sich in einem recht großen Set von Figuren zurecht finden zu müssen, was mir nicht immer leicht gefallen ist und ich musste mich erst daran gewöhnen. Dies gelingt nach einigen Kapiteln aber ohne größere Schwierigkeiten und man fiebert besonders mit Claudia und Leo mit, wobei Leo der sympathischere und zugänglichere Charakter ist. Claudia zeichnet sich durch ihre distanzierte, aber willensstarke Persönlichkeit aus, was ihre Figur auch durchaus reizvoll macht.

Dadurch, dass man gemeinsam mit Claudia und Leo auf die Suche geht, verspürt man schnell selbst den Zeitdruck, unter dem die beiden stehen und die Geheimnisse, die sie aufdecken, steigern das Spannungslevel bis zu einem absolut unerwartetem, aber grandios rasantem Höhepunkt. Die intelligente, aber auch erschreckend brutale Vorgehensweise des Akademiemörders schafft eine dunkle und nervenzerreißende Atmosphäre, der man sich nur sehr schwer entziehen kann.

Fazit

Ein wirklich spannender Roman, der nicht nur Krimifans, sondern auch literarisch interessierte Leser in seinen Bann ziehen kann. Nur an einigen Stellen etwas langatmig und anfänglich etwas verwirrend von der Vielzahl der Personen her, ist dies ein gutes Buch für Gänsehaut-Stunden daheim.
Alles in allem gebe ich Martin Olczak für diese Leistung 4/5 Punkten.


Der Autor

Martin Olczak, geboren 1973, wohnt in Stockholm. Er stöbert leidenschaftlich gerne in Archiven, wo er sich auf die Suche nach geheimnisvollen Geschichten und spannenden Geschehnissen macht. Er ist einer der bekanntesten Jugendbuchautoren Schwedens. "Die Akademiemorde" ist sein erster Roman für Erwachsene. Er wurde in zahlreiche Länder verkauft und in mehrere Sprachen übersetzt.

Originalcover

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