Autor: Jonathan Stroud
Originaltitel: The Hollow Boy (Lockwood und Co. #3)
Dt. Reihentitel: Lockwood und Co.
Dt. Titel: Die raunende Maske
Band: 3/4
Dt. Erstausgabe: 19.10.2015
Verlag: cbj
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Format: Hardcover
Seitenzahl: 464
ISBN-10: 3570159639
ISBN-13: 978-3570159637
Preis: 18,99 €
Die Agenten von Lockwood und Co.: Anthony Lockwood, Lucy und George, führt ihr jüngster Fall mitten ins Zentrum der Geistererscheinungen, die London unerbittlich heimsuchen. Ein traditionsreiches Londoner Kaufh aus scheint Brutstätte des grausigen Phänomens zu sein. Wurde es doch auf den Überresten einer Pestopferruhestätte und über den Ruinen eines mittelalterlichen Kerkers errichtet. Gemeinsam mit Geisterjägern aus anderen Agenturen wagen sich Lockwood und seine Freunde bei Nacht in das Gebäude. Wer hier überleben will, braucht Mut und einen kühlen Kopf. Doch Lucy und ihre neue Kollegin Holly belauern sich eifersüchtig, Lockwood kommt von einem dunklen Geheimnis in seiner Vergangenheit nicht los und die düsteren Warnungen des wispernden Schädels verheißen Fürchterliches.
Meine Meinung
"Die raunende Maske", der dritte Band der Lockwood und Co. Reihe von Jonathan Stroud, ist die perfekte Lektüre für den Herbst.
Gerade zu Halloween kam mir dieser literarischer Schatz gerade recht und versetzte mich besser in die passende Gruselstimmung als jede noch so gute Kostümierung. Lockwood und Co. konnte mich als Reihe nicht von Anfang an begeistern, mausert sich aber immer mehr zur Lieblingsreihe. Diese Bücher bieten alles, was man sich von einem spannenden Jugendbuch erhofft, packen den Leser dabei allerdings vor allem mit der perfekten Gänsehaut-Atmosphäre.
Das ganze Konzept ist einfach stimmig. London als Setting funktioniert für mich immer, wirkt aber in diesem Fall ganz besonders. Die meisten werden mit dieser geschichtsträchtigen Metropole sowieso Nebel und Regen, dunkle Gassen, Kaminfeuer und Gaslaternen (uvm.) assoziieren - da sind Geister nun wirklich nicht weit hergeholt.
Die Idee einer heimgesuchten Welt ist nicht neu, aber Strouds Interpretation definitiv innovativ. Er hat eine völlig neue Gesellschaft kreiiert und dessen Struktur so gut ausgearbeitet, dass man sich als Leser komplett hineinversetzen kann. Die einzige Schwachstelle sind nur die im Grunde sinnlosen Erwachsenen. Da nur die Kinder und Jugendlichen Heimsuchungen sehen und bekämpfen können, ist das Leben als Erwachsener arg eingeschränkt. Da könnte ich mir vorstellen, dass es "älteren" Lesern vielleicht doch etwas schwerer als gewöhnlich fallen dürfte, in dieses Jugendbuch einzutauchen. In diesem Fall kann man dafür getrost auf die Altersempfehlung vertrauen - ab 12 Jahren ist hier absolut passend.
Auch die Charaktere sind perfekt gewählt. Das Team von Lockwood und Co. hat eine wundervolle Gruppendynamik, die jeden Auftrag zum Lesevergnügen werden lassen. Wo wir auch schon beim einzigen - wenn auch ambivalenten - Kritikpunkt sind. In diesem Buch kommt ein neues Mitglied ins Team, was die besagte Dynamik völlig aus dem Konzept bringt. Das ist zwar nervig, aber letztendlich dann doch auch wieder sinnvoll, was für meine ambivalenten Gefühle sorgt. Holly Munro stellt alles auf den Kopf und bringt wahrscheinlich bei jeder Leserin die Zicke zum Vorschein, aber sie sorgt auch dafür, dass wir die einzelnen Charaktere endlich mal besser kennen lernen. Außerdem sorgen die gruppeninternen Streitigkeiten dafür, dass die Geschichte noch eine Spur authentischer bzw. greifbarer wird. So hat also alles seine Vor- und Nachteile.
Die Geschichte selbst bot wie immer gute Unterhaltung, spannende Lesestunden und die ein oder andere Gänsehaut. Es war eines dieser Bücher, bei denen ich mich so richtig aufs Lesen gefreut und diese Lesezeit sogar ein wenig zelebriert habe. Dazu gehörte der richtige Tee oder ein Glas guten Wein, stimmungsvolle Musik und Kerzenlicht. Im Grunde hatte ich mehrere Dates mit diesem Buch, von dem jedes einzelne so gut ausging, dass es ein qualvoller Gedanke ist, mindestens 1 Jahr auf die nächste Begegnung zu warten.
Fazit
Jonathan Strouds "Lockwood und Co. - Die raunende Maske" ist ein wundervoller dritter Teil, der mit seinem kleinen, fiesen Cliffhanger dafür sorgt, dass das Warten auf Band 4 geradezu unerträglich wird. Nichtsdestotrotz sollte man sich das Vergnügen, das mir dieser Band bereitet hat, nicht entgehen lassen - gerade für diese Jahreszeit ist es einfach das perfekte Buch! Ich habe jede Lesestunde zelebriert und schwebe noch immer im 7. Bücherhimmel. 5/5 Bücher!
Der Autor
Jonathan Stroud wurde in Bedford geboren. Er arbeitete zunächst als Lektor. Nachdem er seine ersten eigenen Kinderbücher veröffentlicht hatte, beschloss er, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Er wohnt mit seiner Frau Gina und den gemeinsamen Kindern Isabelle, Arthur und Louis in der Nähe von London.
Berühmt wurde er durch seine weltweite Bestseller-Tetralogie um den scharfzüngigen Dschinn Bartimäus, dessen Abenteuer in »Das Amulett von Samarkand«, »Das Auge des Golem«, »Die Pforte des Magiers« und »Der Ring des Salomo« erzählt werden.
Die Reihe
Lockwood und Co. Tetralogie
- Die seufzende Wendeltreppe | The Screaming Staircase (Lockwood und Co. #1)
- ??? | The Dagger in the Desk (Lockwood und Co. #1.5)
- Der wispernde Schädel | The Whispering Skull (Lockwood und Co. #2)
- Die raunende Maske | The Hollow Boy (Lockwood und Co. #3)
- ??? | ??? (Lockwood und Co. #4)
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