Mittwoch, 13. Januar 2016

[Lisa's Rezension] Voll erwischt von Ellen Sommer


Die Autorin: Ellen Sommer
Dt. Titel: Voll erwischt
Band: 1/2
Dt. Erstausgabe: 11.10.2015
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 254
ISBN-10: 1517672651
ISBN-13: 978-1517672652
Preis: 7,96 €









"Voll erwischt" ist ein romantisch- witziger Liebesroman für Jugendliche und junge Erwachsene. Die 17-jährige Lille zieht aus Bayern zu ihrer Grossmutter nach Wuppertal. Diese stammt von den Moiren ab und kann das Schicksal einzelner Familienmitglieder verändern. In der neuen Schule findet sie schnell Anschluss an eine lebenslustige Handballer-Clique, zu der auch der Mädchenschwarm Chris gehört. Chris hatte in der Vergangenheit einen schweren Motorradunfall, über den er ungern redet. Lille, die Geheimnisse nicht ausstehen kann, fühlt sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Ihre Oma, die sein Geheimnis kennt und ihre Enkelin vor einer Tragödie retten will, setzt alles dran, dass aus der Lovestory zwischen Chris und Lille nichts wird. Das nimmt Lille natürlich nicht so einfach hin. Der Auftakt zu einem turbulenten Herbst.

Meine Meinung

Lille ist 17 Jahre und muss für ein Jahr von Bayern nach Wuppertal zu ihrer Großmutter Moira ziehen. Dort geht sie in eine neue Schule und findet zum Glück schnell Anschluss an eine kleine Clique. Dazu gehört auch Chris, zu dem Lille sich sofort hingezogen fühlt. Dass die beiden durch ihr Schicksal miteinander verbunden sind, ahnt sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Einzig Moira weiß um die Tragik, die hinter all dem steht und aus diesem Grund versucht sie mit allen Mitteln, die Beziehung der beiden Teenager zu verhindern, was Lille natürlich nicht gefällt. Dass die Großmutter von den griechischen Schicksalsgöttinnen abstammt und allen Grund dazu hat, Lilles leben umlenken zu wollen, weiß Lille nicht und sie weiß auch nicht, dass es einen Schicksalsteppich der Familie gibt, mit dessen Fäden das Leben jedes einzelnen Familienmitglieds verändert werden kann…

Als ich das Cover zum ersten Mal sah, gefiel es mir auf Anhieb sehr gut mit dem dunklen Sternenhimmel, der ein strahlendes Paar im Zentrum des Bildes einrahmt. Kennt man das Buch, dann weiß man, dass es ein sehr passendes und verheißungsvolles Cover ist.

Als ich mit dem Lesen begann, war ich zunächst sehr verwirrt, was die vielen Absätze angeht, die an einigen Stellen leider sehr fehl am Platz waren, was sich aber als unbeabsichtigter Formatfehler heraus gestellt hat. Leider hat mich das beim Lesen doch häufig gestört und aus dem Lesefluss gebracht, was einen aber nicht davon abhalten sollte, dieses Buch zu lesen.

Die perspektivischen Berichte der einzelnen Figuren haben mir sehr gut gefallen, denn so hatte man die Möglichkeit jede der Figuren näher kennen zu lernen und ihr Inneres zu entdecken. Der Sprachstil, den Ellen Sommer dabei wählt, ist sehr leicht und zugänglich, sodass man ohne Schwierigkeiten durch die Geschichte gleiten kann.

Die Charaktere als solche sind sehr authentisch und ich denke, dass sie sich sehr glaubhaft und ihrem Alter nach angemessen verhalten, leider war mir Lille jedoch sehr unsympathisch. Sie meckert ständig herum und wirkt dadurch oft sehr arrogant und herablassend. Ich fand es sehr anstrengend, sie durch die Geschichte zu begleiten und hätte mir an einigen Stellen gewünscht, dass sie sich mehr mit der Geschichte entwickelt.

Insgesamt hätte ich mir außerdem einfach noch ein klein wenig mehr Inhalt und vor allem eine stärkere Einbindung der Schicksalsthematik gewünscht. Der Rahmen mit dem Teppich hat für mich eine sehr anziehende Wirkung und die Message die dahinter verborgen ist, ist in meinen Augen eine großartige Idee, leider ging sie aber insgesamt etwas unter. Allerdings glaube ich auch, dass ich dieses Buch etwas kritischer sehe, da ich nicht mehr ganz der Zielgruppe entspreche und vielleicht auch schon zu viel Leseerfahrung habe, als dass die kleinen Kritikpunkte für mich in den Hintergrund rücken könnten. 

Als Jugendbuch finde ich „Voll erwischt“ absolut geeignet und angemessen, denn ich denke, dass junge Leserinnen sich selbst in diesem Buch wiederfinden und damit identifizieren können. Das Potenzial, das in dieser Geschichte steckt, ist unübersehbar und deswegen bin ich schon jetzt sehr gespannt auf den zweiten Teil, bei dem ich sehr darauf hoffe, dass Lille ein wenig erwachsener wird und wir endlich mehr über die Abstammung von den griechischen Schicksalsgöttern erfahren können. Auch bin ich sehr gespannt, wie es mit Lille und Chris weiter geht und denke, dass uns ein gelungener Abschluss der Geschichte erwarten wird.

Fazit

Da mir die Geschichte thematisch gut gefallen hat, ich die Umsetzung aber nicht hundert Prozent gelungen fand, möchte ich diesem Buch 3/5 Büchern geben und kann es allen jungen Leserinnen für die kalten Tage sehr ans Herz legen, denn die Liebesgeschichte zwischen Lille und Chris und die Botschaft hinter den Zeilen lässt einen gewärmt und nachdenklich zurück.

Die Autorin

Ellen Sommer ist das Pseudonym einer 43-jährigen Frauenärztin. Die gebürtige Rheinländerin ist verheiratet und hat zwei Kinder. Zum Schreiben kam sie schon früh als Redakteurin einer Schülerzeitung. Während des Studiums und der nachfolgenden Facharztausbildung mit Nachtdiensten hat sie deutlich mehr gelesen als selber geschrieben. Seit 2006 betreibt sie ihre eigene Praxis im Großraum München. Hier wird sie täglich mit den Sorgen, Ängsten und Problemen von Teenagern konfrontiert. Neben der Arbeit liest sie haufenweise Bücher- Fantasy und auch Jugendromane- obwohl sie mit 43 dafür eigentlich schon viel zu alt ist...

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