Mittwoch, 26. August 2015

[Rezension] Snow Like Ashes 01 - Schnee wie Asche von Sara Raasch

Autorin: Sara Raasch
Übersetzerin: Antoinette Gittinger
Dt. Titel: Schnee wie Asche
Band: 1/3
Dt. Erstausgabe: 14.04.2015
Verlag: cbt
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Format: Paperback
Seitenzahl: 464
ISBN-10: 357030969X
ISBN-13: 978-3570309698
Preis: 14,99 €



Sechzehn Jahre sind vergangen, seit das Königreich Winter in Schutt und Asche gelegt und seine Einwohner versklavt wurden. Sechzehn Jahre, seit die verwaiste Meira gemeinsam mit sieben Winterianern im Exil lebt, mit nur einem Ziel vor Augen: die Magie und die Macht von Winter zurückzuerobern. Täglich trainiert sie dafür mit ihrem besten Freund Mather, dem zukünftigen König von Winter, den sie verzweifelt liebt. Als Meira Gerüchte über ein verloren geglaubtes Medaillon hört, das die Magie von Winter wiederherstellen könnte, verlässt sie den Schutz der Exilanten, um auf eigene Faust nach dem Medaillon zu suchen. Dabei gerät sie in einen Strudel unkontrollierbarer Mächte …

Meine Meinung

"Schnee wie Asche" von Sara Raasch ist eines dieser Bücher, das beim Lesen unheimlich begeistert, aber doch ganz schön viele Mängel aufweist, wenn man das Ganze einmal hat sacken lassen.

Zuerst einmal wird man mit Karacho in das Geschehen befördert. Dann geht es sogleich flott los, sodass erst mal ein paar Kapitel vergehen bis diese Ruhe aufkommt, die normalerweise den Beginn fast aller Bücher kennzeichnet. Das ist natürlich ein unheimlich cleverer Schachzug und ich wünschte mir, dass noch viel mehr Geschichten so anfangen würden. Im Grunde ist man dann schon so in der Geschichte drin, dass man es auch gut verschmerzen kann, dass das Kennenlernen halt etwas später zum Zuge kommt und dementsprechend länger andauert.

Auch der flüssige und für das Genre untypisch leichte Schreibstil sorgen dafür, dass man ein unglaublich hohes Lesetempo an den Tag legt. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive, was mir generell schon immer gut gefällt, aber hier im besonderen zum Lesevergnügen beiträgt. Die Beschreibungen sind vielleicht noch nicht perfekt, aber in Kombination mit der im Buch enthaltenen Weltkarte gelang es mir sehr gut, mir diesen wundervollen Weltentwurf vorzustellen. Allein diese Idee tröstet fast über alle Schwächen hinweg, die bei so einem Debüt schon mal vorkommen können.

Das Buch ist im Bereich High Fantasy anzusiedeln, was bekanntlich nicht jedermanns Sache ist. Ich hatte schon immer einen Faible dafür, aber auch Neulinge oder Zweifler können sich ruhig hieran versuchen, weil es zwar alle Kriterien des Genres erfüllt, sich aber wie ein Jugendbuch liest. Diese neue Art der High Fantasy gefällt mir persönlich sowieso sehr gut, kriegt man hier doch epische Ausmaße im handlichen Format geboten - sozusagen.

Auch die Geschichte hat mir gut gefallen. Sie ist sehr unterhaltsam und auch spannend, obwohl doch einiges ziemlich vorhersehbar ist. Die große Wende kam zwar so überraschend, wie es in dem Rahmen möglich war, aber das hätte man definitiv noch besser machen können. Dafür ist das Ganze eine sehr runde Sache, die man sogar so stehen lassen könnte, ohne zu verzweifeln. Trotzdem freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung!

Der wohl größte, kleine Mangel war für mich die Liebesgeschichte. Diese war wirklich absolut uninspiriert und langweilig und ich weiß echt nicht, ob ich mich mehr darüber aufregen soll, dass es wieder eine Dreiecksgeschichte geworden ist oder darüber, dass diese mich emotional völlig kalt gelassen hat. Immerhin liegt der Fokus eindeutig auf der Protagonistin, von der man bestimmt noch Großes erwarten kann. Im Optimalfall einfach komplett ohne Mann an ihrer Seite.

Die Charaktere sind noch allesamt recht farblos geblieben, was bei dem High-Speed-Leseerlebnis zum Glück erst im Nachhinein auffällt. Es könnte aber erklären, warum mich das Liebesdreieck so gar nicht berührt hat. Meira bietet zumindest ein solides Fundament und ist vor allem eine unheimlich sympathische Protagonistin. Erstaunlicherweise wirkt sie trotz der "technischen" Schwächen sehr authentisch, was gleich doppelt für sie spricht. So oder so erlebe ich an ihrer Seite gerne noch weitere Abenteuer und wer weiß, wie sich das Ganze in den nächsten beiden Bänden noch entwickeln wird. Die Autorin steht ja noch am Anfang und lernt bestimmt dazu!

Fazit

Sara Raasch's "Schnee wie Asche" bietet gute Unterhaltung und kann vor allem mit einem grandiosen Weltentwurf überzeugen. Dieses Welt in Kombination mit dem tollen Leseerlebnis tröstet locker über die recht schwachen Charaktere und das lahme Liebesdreieck hinweg. Überhaupt fielen mir die Schwächen erst nach dem Lesen auf, was doch eindeutig für das Buch spricht, oder? Schön ist auch, dass die Autorin nicht nur auf einen fiesen Cliffhanger verzichtet, sondern fast ein Standalone-fähige Geschichte entwickelt hat, auf deren Fortsetzung man sich trotz des (vorerst) zufriedenstellenden Endes freuen kann. 4/5 Bücher!

Die Autorin

Sara Raasch wusste schon mit fünf Jahren, dass sie für die Bücherwelt bestimmt war. Während ihre Freunde Limonade verkauften, brachte sie ihre handgemalten Bilderbücher an den Mann. Seit damals hat sich nicht viel geändert. Ihre Freunde sehen sie immer noch besorgt an, wenn sie versucht, etwas zu malen, und ihre Begeisterung für das geschriebene Wort verleitet sie oft dazu, etwas Tollkühnes zu tun. Dies ist ihr erster Roman. Er enthält ausdrücklich keine handgemalten Bilder.

Die Reihe

Snow Like Ashes Trilogie

  1. ??? / Icicles Like Kindling (Snow Like Ashes #0.1)
  2. Schnee wie Asche / Snow Like Ashes (Snow Like Ashes #1)
  3. ??? / Ice Like Fire (Snow Like Ashes #2)
  4. ??? / ??? (Snow Like Ashes #3)

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Originalcover

2 Kommentare:

  1. Das Buch steht nun auch schon ewig auf meiner Wunschliste, im September werde ich es jetzt endlich lesen, habe ich gerade beschlossen, da ich eigentlich nur Gutes drüber gehört hab :) Schöne Rezension!

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  2. Halli hallo

    Von mir gab es 3,5 Sterne da ich doch so einiges zu meckern hatte ;)
    Ich würde sagen ganz nette Instant- High- Fantasy- Geschichte für zwischendurch mehr aber sicher nicht von daher verstehe ich den Hype nicht!

    Liebe Grüsse
    Bea

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