Montag, 26. Oktober 2015

[Rezension] E. J. und das Drachenmal von Anika Oeschger

Autorin: Anika Oeschger
Dt. Erstausgabe: 28.09.2015
Verlag: Riverfield
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
Format: Hardcover
Seitenzahl: 304
ISBN-10: 3952446327
ISBN-13: 978-3952446324
Preis: 19,90 €








Merkwürdige Veränderungen an ihrem Körper werfen die 16-jährige Emilia Jane, die sich lieber nur E. J. nennen lässt, aus der Bahn. Nachdem sie mit ihrer Familie von Schottland nach Zürich gezogen ist, hat sie sich gerade erst an das gewöhnt, was die Pubertät mit ihr anstellt. Aber ein blauer Ausfluss, wo keiner sein sollte, und Hitzewallungen, die so heiß werden können, dass ihre Bettdecke Brandflecken bekommt, sind ein ganz anderes Kaliber als Pickel und Mitesser. Als sich dann auch noch ein unerklärlicher Ausschlag über ihren ganzen Körper ausbreitet, landet sie in der Quarantänestation der Stadtklinik. Schon bald stellt E. J. fest, dass sie eine Gezeichnete ist, Trägerin des Drachenmals, das ihr einerseits ungeahnte Fähigkeiten und Kräfte verleiht, aber gleichzeitig einen ihr unbekannten Feind aus den Tiefen einer längst vergessenen Epoche auf den Plan ruft. Das dunkle Etwas, das ihr nach dem Leben trachtet, kommt rasend schnell näher und scheint unbesiegbar zu sein ...


Vergangenen Monat erschien Anika Oeschgers Romandebüt „E.J. und das Drachenmal“ im Riverfield Verlag. Ein Jugendroman einer aufstrebenden Autorin, der wir zukünftig unsere Aufmerksamkeit schenken sollten.

Meine Meinung

E.J. ist ein ganz normales 16-jähriges Mädchen, bis sie sich eines Tages an einem Fossil im Büro ihres Vaters verletzt. Plötzlich verändert sich nicht nur ihr Körper, sondern auch ihr gesamtes Leben. Nicht nur, dass sie die Welt viel intensiver wahr zunehmen scheint, sondern auch die Elemente scheinen ihr plötzlich zu gehorchen. Gemeinsam mit ihrer geliebten Großmutter und einer Handvoll auserwählter Freunde, begibt E.J. sich auf die Suche nach dem Ursprung all dieser mysteriösen Veränderungen und erlebt ein unglaubliches Abenteuer.

Das glänzende Cover dieses Buches hat mich wirklich sehr beeindruckt, denn es überzeugt durch seine tolle Farbkombination und die damit perfekt harmonierende Abbildung der Protagonistin. Für eine bekennende Coverkäuferin wie mich ein absolutes Muss.

Neben den eindeutig fantasievollen Elementen, arbeitet die Autorin auch die alltäglichen Probleme eines ganz normalen Teenagers in die Handlung mit ein. Besonders letzteres sorgt mit Sicherheit dafür, dass sich besonders junge Leserinnen an vielen Stellen mit E.J. identifizieren können. Es sind einige Spannungselemente enthalten, die einen zum weiterlesen antreiben.

 An vielen Stellen wurde der Lesefluss meiner Meinung nach jedoch durch einen sehr abgehackten Schreibstil gestört und leider haben viele daraus resultierende Aneinanderreihungen mich ab und an dazu gebracht, das Buch zur Seite zu legen. Auch die teils recht häufigen Wiederholungen haben mich ein wenig gestört.

Anika Oeschger erschafft eine ganze Reihe potenziell interessanter Charaktere für ihr Buch. Hauptfigur bleibt nach wie vor Emilia Jane, genannt E.J., die ich als äußerst anstrengenden Charakter empfunden habe. Oft erscheint sie sehr arrogant und sprunghaft und hat mich dadurch beim Lesen an einigen Stellen wirklich einfach nur genervt. Neben ihr verblassen die anderen Charaktere, was ich sehr schade fand, da sie eigentlich mehr Raum für sich beanspruchen sollten, denn auch sie tragen das Drachenmal und spielen eine tragende Rolle für die Geschichte. Lediglich Marc, der neue Freund der Protagonistin, wird ab und an in den Fokus gerückt, wobei ich aber auch seine Art E.J. gegenüber im Einzelnen und die Liebesbeziehung der beiden im Besonderen als äußerst konstruiert und unrealistisch empfunden habe. Mir scheint, als würde an dieser Stelle eine naive Wunschvorstellung arg an Überhand nehmen. Wirkliche Sympathie konnte ich nur der Großmutter von E.J. gegenüber aufbauen, da sie mir durch ihre mystische Vergangenheit und die doch recht bodenständige Art am greifbarsten erschien.

Als Jugendroman ab 13 Jahren ist dieses Fantasydebüt durchaus geeignet und trotz der nicht immer reibungslosen Umsetzung, sehe ich in diesem Roman eine Menge schlummerndes Talent, das mit ziemlicher Sicherheit noch weiter ausgebaut werden kann. Durch den doch recht starken Fokus auf die Liebesbeziehung der beiden Jugendlichen würde ich dieses Buch eher weiblichen Leserinnen empfehlen.

Die Geschichte um die Gezeichneten bietet eine gute Grundlage für weitere Abenteuer, die Anika Oeschger hoffentlich schon in sich trägt und bald zu Papier bringen wird.

Fazit

Da mir lediglich das Cover wirklich gut gefallen hat, ich aber durchaus die kreative Ader an einigen Stellen durchblitzen sehe und auch einige spannungsvolle Elemente enthalten sind, würde ich diesem Buch 3/5 gut gemeinte Bücher geben und hoffe sehr, dass wir sehr bald noch mehr aus der Feder dieser Nachwuchsautorin lesen dürfen.

Die Autorin

Anika Oeschger, geboren 1997, ist Gymnasiastin. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Zürich. In ihrer Freizeit geht sie verschiedenen sportlichen Aktivitäten nach und ist seit Jahren eine begeisterte Pianistin. »E.J. und das Drachenmal« ist ihr Romandebüt.

1 Kommentar:

  1. Halli hallo

    Danke für deine Rezi.
    Ich habe im Buchhandel etwas länger reingelesen und kann daher deine Kritik bezüglich des Schreibstiles sehr gut nachvollziehen ging mir ähnlich.

    Anhand deines Fazit verschwindet das Buch jetzt aber doch eher wieder auf der Wunschliste
    Sollte es mal in der Biblio auftauchen o.k. aber kaufen muss nicht sein.

    Liebe Grüsse
    Bea

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