Sonntag, 22. Mai 2016

[Lisa's Rezension] Amalthea von Neal Stephenson

Der Autor: Neal Stephenson
Die Übersetzer: Juliane Gräbener-Müller | Nikolaus Stingl
Originaltitel: Seveneves
Dt. Titel: Amalthea
Dt. Erstausgabe: 09.11.2015
Verlag: Manhattan
Format: Hardcover
Seitenzahl: 1056
ISBN-10: 3442547628
ISBN-13: 978-3442547623

Preis: 29,99 €


Der Mond explodierte ohne Vorwarnung und ohne erkennbaren Grund. Die Uhrzeit würde man später als A+0.0.0 oder schlicht Null bezeichnen …

05:03:12 Weltzeit. Die Stunde Null. Nach der Explosion des Mondes wütet über Jahrtausende ein Meteoritensturm, der die Erdoberfläche in eine unbewohnbare Wüstenei verwandelt. Um die Menschheit vor der Auslöschung zu bewahren, schickten die Nationen der Erde eine Flotte von Archen ins All. Der Asteroid Amalthea, der ursprünglich zu Forschungszwecken an eine internationale Raumstation angedockt worden war, soll der Kolonie als Schutzschild dienen. Doch das Leben im Weltraum fordert einen hohen Tribut, und die meisten Menschen sterben, bis schließlich nur noch sieben Frauen übrig sind, um eine neue Zivilisation zu begründen. 5000 Jahre später existieren zwei Völker: die Nachfahren derer, die die Katastrophe auf der Erde überlebt haben, sind primitive Siedler; die sieben Stämme der Nachkommen der Sieben Urmütter von der Raumstation hingegen hochkultiviert ― und sie machen sich auf, die Erde zu kolonialisieren …


Meine Meinung

Amalthea“ von Neal Stephenson ist ein waschechter Science-Fiction Roman, der nicht nur durch sein Cover und die Gestaltung der Vorsatzblätter besticht.

Der Mond ist explodiert und über der Erde wütet ein Meteoritensturm, der die Welt unbewohnbar macht. Die Menschheit soll vor der Auslöschung bewahrt werden und zu diesem Zweck wird eine Flotte aus Archen ins All geschickt. Das Leben im All fordert seinen Tribut und schließlich überleben lediglich sieben Frauen, die eine neue Zivilisation gründen.

Im letzten Abschnitt des Buches, welches in drei Teile aufgesplittet ist, befindet der Leser sich 5000 Jahre nach der Explosion. Es existieren zwei Völker, zum einen die primitiv lebenden Nachfahren derer, die die Explosion überlebt haben und zum anderen die hochkultivierten Stämme der sieben Urmütter. Letztere machen sich auf, die Erde zu kolonialisieren…

Leider habe ich sehr sehr lange gebraucht, bis ich mich in das Buch eingefunden habe, da es oftmals in sehr ausgiebige technische und wissenschaftliche Beschreibungen mündet, die alle für sich unfassbar genau recherchiert sind. Diese detaillierten Beschreibungen als solche waren wirklich gut, jedoch für mich als absolute Nicht-Technikerin sehr anstrengend zu lesen. Ich kriege meinen Computer an und wieder aus und alles darüber hinaus übersteigt schon meinen Horizont, sodass ich dann ab und an doch ein wenig überfordert war mit den Begriffen, die einen im Laufe der Ausführungen erwarten. 

Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt, die jeweils in sehr lange Unterkapitel gegliedert sind. Auch hier hätte ich mir gewünscht, dass die Kapitel gekürzt werden, um so das Gefühl des Vorankommens zu steigern. 

Zwischenzeitlich habe ich wirklich überlegt das Buch abzubrechen, jedoch nicht weil es schlecht als solches ist, sondern einfach aus dem Grund, dass mir die weitschweifigen Beschreibungen auf die Dauer sehr anstrengend waren. Letztlich bin ich jedoch froh, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe, denn der letzte Teil, der 5000 Jahre nach dem Unglück spielt, gefiel mir im Gesamtkontext am besten. Hier habe ich mich dann doch noch gut in die Geschichte eingefunden und habe den Rest mit viel mehr Freude gelesen.

Die Charaktere sind alle durchweg sehr plausibel und anschaulich dargestellt, jedoch konnte ich zu keiner einen wirklichen Bezug herstellen. Mir gefiel jedoch sehr gut, dass das Handeln der Personen zu jeder Zeit realistisch und nachvollziehbar war, ohne dass ich wirklich das Gefühl hatte, mich in einem fiktiven Szenario zu befinden. 

Ich denke, dass dieses Buch jeden Leser zum Nachdenken anregt, denn auch wenn der Mond uns noch nicht abhanden gekommen ist, so ist die Message, die hinter diesem Roman steht, durchaus wichtig und gültig für uns alle. Und wenn es nur darum geht, sich Gedanken darüber zu machen, ob man sein Leben in der Form lebt, wie man es sich wünscht, ohne etwas zu bereuen, denn alles ist endlich und es kann zu jeder Zeit vorbei sein. 

Fazit

Auch wenn das Buch durch seine Techniklastigkeit gar nicht meinem sonstigen Lesegeschmack entsprochen hat, ist es trotz allem ein großartiger, gut durchdachter und lesenswerter Roman, bei dem ich froh bin, dass ich mich an ihn herangetraut habe. Wirklich zu empfehlen ist er meiner Meinung nach eher nur Lesern, die eine Affinität in diesem Bereich haben und sich auch von dicken Schmökern nicht abschrecken lassen. Doch auch jeder andere wird auf die ein oder andere Weise Freude an diesem Buch haben. Insgesamt möchte ich 3,5/5 Büchern geben, denn Neal Stephenson hat mit „Amalthea“ ein besonderes Werk geschaffen, das verdient hat, beachtet zu werden.

Der Autor

Neal Stephenson wurde 1959 in Fort Meade, Maryland, geboren. Seit seinem frühen Roman »Snow Crash« gilt der mehrfach ausgezeichnete Autor als eines der größten Genies der amerikanischen Gegenwartsliteratur. »Cryptonomicon«, seine Barock-Trilogie mit den Bänden »Quicksilver«, »Confusion« und »Principia«, sowie »Anathem«, der Thriller »Error« und sein jüngstes Werk »Amalthea« wurden weltweit begeistert aufgenommen und stürmten die Bestsellerlisten.

Weitere Informationen zum Autor unter www.neal-stephenson.de

Originalcover

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