Die Autorin: Natasha Ngan
Originaltitel: The Memory Keepers
Dt. Titel: Alba und Seven - Vertraue niemals der Erinnerung
Dt. Erstausgabe: 01.01.2016
Verlag: Arena
Altersempfehlung: 14 - 17 Jahre
Format: Hardcover
Seitenzahl: 432
ISBN-10: 3401601385ISBN-13: 978-3401601380
Preis: 17,99 €
Alba will nur eins: endlich aus ihrem goldenen Käfig im Nordbezirk Londons ausbrechen. Als Tochter des mächtigsten Mannes des Landes ist ihre Zukunft jedoch längst vorherbestimmt. Die letzte Chance, frei zu sein, kommt in Gestalt eines jungen Diebes: Seven. Und der ist nicht nur total unverschämt, sondern auch Mitglied einer Straßengang, die mit gestohlenen Erinnerungen auf dem Schwarzmarkt handelt. Ausgerechnet ihm folgt Alba zum ersten Mal in den Süden. Doch in einer Welt, in der keine Erinnerung privat ist, bleiben auch Geheimnisse nicht lange verborgen. Geheimnisse, die Albas Leben für immer verändern, und Seven in tödliche Gefahr bringen. Die beiden müssen alles aufs Spiel setzen - ihr Leben … und ihre Liebe.
"Alba und Seven - Vertraue niemals der Erinnerung" von Natasha Ngan ist eine vielversprechende Dystopie, deren Potenzial leider nicht annähernd ausgeschöpft wurde.
Der Einstieg ist perfekt gewählt: man wird mitten ins Geschehen geworfen und das Tempo wird gleich scharf angezogen. Die extrem kurzen Kapitel machen das Vorankommen leicht und meine Neugierde war direkt entfacht. Schnell musste ich allerdings feststellen, dass kurze Kapitel nicht nur Vorteile haben; der Inhalt kann dabei nämlich schnell auf der Strecke bleiben. Erzählt wird die Geschichte im personalen Erzählstil jeweils abwechselnd von den Protagonisten, Alba und Seven. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten; die Sätze so kurz wie die Kapitel.
Dadurch wird die Illusion einer temporeichen Erzählung geschaffen, doch je weiter mein Interesse abflaute, desto mehr realisierte ich, dass dem eben nicht so ist. Nach dem spannenden Einstieg, passiert gar nicht mehr so viel. Der Plot tritt auf der Stelle, tatsächlich kommt man nur im Schneckentempo voran. Vereinzelte Spannungsspitzen revidieren diesen Eindruck zwar vorläufig, aber das hält leider nicht lange an. Nach ungefähr der Hälfte merkte ich, wie ich immer ungeduldiger wurde. Ich suchte nicht nach Antworten, sondern nach Fragen. Was war der Sinn dieser Geschichte?
Dabei ist die Idee wirklich interessant. Erinnerungen zu speichern, kannte ich bislang nur aus Harry Potter; Erinnerungen zu surfen und damit zu handeln, war mir völlig neu. Alles war möglich - Ngan hätte in alle möglichen Richtungen gehen können und doch entschied sie sich für die geradlinigste. "Alba und Seven" sollte sich als eine 0-8-15 dystopische Geschichte für Jugendliche entpuppen, was in Anbetracht des Potenzials eine echte Verschwendung ist. Nicht das Genre oder die Zielgruppe sind das Problem, sondern die Story, die gerade mal den Mindestanforderungen eines dystopischen Romanes entspricht. Wo ist die Raffinesse? Die Tiefe? Man muss nicht in die Zukunft blicken, um die Kluft zwischen Arm und Reich zu kritisieren.
Auch das Ende gleicht einer Zumutung. In den letzten Zügen passiert endlich etwas, doch der "große" Showdown wird in 2 (kurzen) Kapiteln abgehandelt. Dann gibt es ein großes Durcheinander und einen Blick in die Zukunft. Das war's? Was ist da überhaupt passiert? Wie sollen in diesen wenigen Sätzen eine Veränderung stecken? Ich kam mir am Ende einfach nur veräppelt vor und fühle mich auch jetzt noch übervorteilt. Eine Fortsetzung wünsche ich mir allerdings nicht.
Der Einstieg ist perfekt gewählt: man wird mitten ins Geschehen geworfen und das Tempo wird gleich scharf angezogen. Die extrem kurzen Kapitel machen das Vorankommen leicht und meine Neugierde war direkt entfacht. Schnell musste ich allerdings feststellen, dass kurze Kapitel nicht nur Vorteile haben; der Inhalt kann dabei nämlich schnell auf der Strecke bleiben. Erzählt wird die Geschichte im personalen Erzählstil jeweils abwechselnd von den Protagonisten, Alba und Seven. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten; die Sätze so kurz wie die Kapitel.
Dadurch wird die Illusion einer temporeichen Erzählung geschaffen, doch je weiter mein Interesse abflaute, desto mehr realisierte ich, dass dem eben nicht so ist. Nach dem spannenden Einstieg, passiert gar nicht mehr so viel. Der Plot tritt auf der Stelle, tatsächlich kommt man nur im Schneckentempo voran. Vereinzelte Spannungsspitzen revidieren diesen Eindruck zwar vorläufig, aber das hält leider nicht lange an. Nach ungefähr der Hälfte merkte ich, wie ich immer ungeduldiger wurde. Ich suchte nicht nach Antworten, sondern nach Fragen. Was war der Sinn dieser Geschichte?
Dabei ist die Idee wirklich interessant. Erinnerungen zu speichern, kannte ich bislang nur aus Harry Potter; Erinnerungen zu surfen und damit zu handeln, war mir völlig neu. Alles war möglich - Ngan hätte in alle möglichen Richtungen gehen können und doch entschied sie sich für die geradlinigste. "Alba und Seven" sollte sich als eine 0-8-15 dystopische Geschichte für Jugendliche entpuppen, was in Anbetracht des Potenzials eine echte Verschwendung ist. Nicht das Genre oder die Zielgruppe sind das Problem, sondern die Story, die gerade mal den Mindestanforderungen eines dystopischen Romanes entspricht. Wo ist die Raffinesse? Die Tiefe? Man muss nicht in die Zukunft blicken, um die Kluft zwischen Arm und Reich zu kritisieren.
Auch das Ende gleicht einer Zumutung. In den letzten Zügen passiert endlich etwas, doch der "große" Showdown wird in 2 (kurzen) Kapiteln abgehandelt. Dann gibt es ein großes Durcheinander und einen Blick in die Zukunft. Das war's? Was ist da überhaupt passiert? Wie sollen in diesen wenigen Sätzen eine Veränderung stecken? Ich kam mir am Ende einfach nur veräppelt vor und fühle mich auch jetzt noch übervorteilt. Eine Fortsetzung wünsche ich mir allerdings nicht.
Natasha Ngans "Alba und Seven - Vertraue niemals der Erinnerung" ist oberflächlich betrachtet ein echt nettes Jugendbuch - für mich entpuppte es sich jedoch als herbe Enttäuschung. Ein bündiger Erzählstil, extrem kurze Kapitel und viel Schein sorgen dafür, dass der Eindruck einer temporeichen, spannenden Geschichte entsteht. Blickt man allerdings hinter die Fassade, realisiert man, wie wenig tatsächlich passiert und wie "inhaltlos" die meisten Kapitel einfach sind. Das Ende ist ein Witz und das vorhandene Potenzial absolut nicht genutzt. Schade!
Die Autorin
Natasha Ngan wurde im englischen Hertfordshire geboren und hat ihre Kindheit zwischen Großbritannien und Malaysia verbracht, von wo die Chinesische Seite ihrer Familie stammt. Bücher waren schon immer ihre besten Freunde und auch wenn inzwischen ein paar echte menschliche Freunde dazugekommen sind, sind Bücher ihr noch immer das Wichtigste.
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