Montag, 4. März 2013

[Rezension] Die Prophezeiung der Seraphim von Mascha Vassena

© Heyne Verlag
Autorin: Mascha Vassena
Originaltitel: Die Prophezeiung der Seraphim
Dt. Erstausgabe: 10/2012
Verlag: Heyne
Format: Klappbroschur
Seitenzahl: 416
ISBN-10:
ISBN-13:
Preis: 14,99




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Paris im Jahr 1789: Frankreich schwebt in höchster Gefahr. Der König ist schwach, und Hunger und Unzufriedenheit treiben das Volk auf die Straßen. Doch hinter der Revolution steckt noch etwas viel Gefährlicheres: Erzengel Cal, der Anführer der Seraphim, plant, mithilfe Ludwigs XVI. die Menschen zu unterjochen. Cal aber hat nicht mit der temperamentvollen Julie und ihrem Zwillingsbruder Ruben gerechnet. Als seine verschollen geglaubten Kinder sind sie die Einzigen, die ihn aufhalten können. Die Jagd auf die ungleichen Geschwister beginnt …

Ihr fünfzehnter Geburtstag sollte eigentlich der schönste Tag ihres Lebens werden, doch dann steht Julie Lagardes Welt plötzlich kopf. Das temperamentvolle Mädchen erfährt, dass sie von Pflegeeltern großgezogen wurde, dass sie einen Zwillingsbruder namens Ruben hat und dass ihr leiblicher Vater kein gewöhnlicher Mensch ist, sondern ein gefallener Engel, der noch dazu ihre Mutter gefangen hält. Und Cal, der als Berater des Königs über großen Einfluss verfügt, setzt alles daran, Julie und Ruben in seine Gewalt zu bringen. Nur mit ihrer Hilfe kann er laut einer Prophezeiung zu wahrer Macht über die Menschen gelangen. Ebenso sind die Zwillinge die Einzigen, die seinen Untergang herbeiführen könnten. Als die Krieger Cals Julie aufspüren, flieht sie zusammen mit Ruben, ihrem besten Freund Fédéric und dem arroganten, aber gut aussehenden Grafensohn Nicolas aus Paris. Julie ist entschlossen, Cal aufzuhalten und ihre Mutter zu befreien. Ihr Weg führt nach Mont-Saint-Michel, dem Ort, an dem sich Cal verborgen hält. Doch ihre Reise birgt zahlreiche Gefahren. Und mehr als einmal muss Julie sich fragen, ob sie ihren Freunden wirklich vertrauen kann? Und für wen ihr Herz schlägt – für Fédéric oder Nicolas?


Inhalt


Julie lebt zu Zeiten der französischen Revolution in Paris. Als sie in einen aufgeregten Mob gerät, bricht ein blaues Licht aus ihr hervor und beruhigt die Menge. Danach überschlagen sich die Ereignisse – sie findet heraus, dass sie eine Seraph und somit unsterblich ist, dass sie einen Bruder hat und die beiden der Schlüssel zur Allmacht der Seraphim sind. Nachdem grausamen Tod ihrer Pflegeeltern bleibt ihnen nur die Flucht, aber Julie schwört Rache…

Charaktere


Julie hatte ein glückliches und zufriedenes Leben – bis zu ihrem 15. Geburtstag. Danach steht die Welt Kopf und sie muss beweisen, wie stark und tapfer sie wirklich ist. Durch der konstanten testosterongeladenen Streitereien in ihrer Gruppe wird sie gezwungen, die Führung zu übernehmen und den Jungs zu sagen, wo es langgeht. Dabei bleibt ihr nicht viel Zeit zum Trauern, aber sie muss sowieso erst an ihr Ziel gelangen, denn wenn Julie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, zieht sie das auch durch.



Fédéric Guyot ist von Kindesbeinen an Julies bester Freund, aber er will mehr. Er liebt sie so sehr, dass er bereit wäre, für sie zu sterben. Auch er zeichnet sich durch Sturheit, aber vor allem durch seine frechen Sprüche aus. Damit überspielt er aber nur, dass er kein perfektes Leben hatte und sorgt dafür, dass oberflächliche Betrachter ihn stets unterschätzen.



Nicolas d’Ardevon ist der Sohn von Seraphim, hat aber selbst keine magischen Fähigkeiten abbekommen. Als Missgeburt war er für seine Mutter nichts wert und das hat sie ihn jeden Tag spüren lassen. Als er Julie sieht wird ihm sofort klar, dass er ihr helfen muss – nicht nur, um die Pläne seiner Mutter zu vereiteln, sondern auch, weil er sich langsam aber sicher in Julie verliebt…



Ruben hatte nicht so viel Glück wie seine Schwester. Anstatt bei einer Pflegefamilie unterzukommen, wurde er einem Bauer anvertraut, der ihn zu seinem Leibeigenen machte. So war sein Leben erfüllt von harter Arbeit, wenig Essen und vielen Schmerzen. Nicolas’ Mutter war die erste Person, die je gut zu ihm war und so kann sie ihn völlig um den Finger wickeln…warum sollte er dann auf das apokalyptische Gerede seiner vermeintlichen Schwester hören?

Eigene Meinung


Die Prophezeihung der Seraphim“ von Mascha Vassena konnte mich leider nicht wirklich überzeugen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, stellenweise aber etwas trocken, was vermutlich an dem zeitgemäßen Sprachgebrauch lag. Authentizität ist für mich sehr wichtig, aber ich denke, dass die vielen französischen Namen und Begriffe für den ein- oder anderen doch ziemlich anstrengend sein können. Ein auktorialer Erzähler schildert das Geschehen, wodurch es mir schwer fiel, einen Bezug zu den Charakteren aufzubauen.



An sich sind die Charaktere schon gut gelungen. Sie haben ihre guten und schlechten Seiten, sind keinesfalls zu perfekt, verhalten sich in der Regel ihrem Alter entsprechend…und doch sind viele Reaktionen vorhersehbar, unrealistisch und vor allem nervig. Ich weiß, dass Ruben und Julie unterschiedlich aufgewachsen sind und dass sich ihr Charakter dahingehend geformt hat, aber Ruben ist teilweise einfach missraten. Er versaut immer wieder alles, ist schlicht für Nichts zu gebrauchen. Die Kapitel, die sich um ihn drehten, waren für mich die reinste Qual.



Natürlich gab es auch hier eine Dreiecksgeschichte…und die war nervig! Mal küsst sie den Einen, dann fummelt sie mit dem Anderen, sie will beide nicht verletzen, tut es aber doch immer wieder…das Übliche eben. Bedenkt man das Alter war das ganze Theater sowohl melodramatisch als auch lächerlich.



Die Geschichte an sich ist ganz nett, letztlich aber der reinste Stilmix. Ein Hauch griechische Mythologie, gemischt mit dem Christentum, garniert mit Symbolen Agyptens. Ich hatte das Gefühl, Vassena hätte sich von allem das rausgepickt, was sie mochte, und dann gut durchgeschüttelt. Irgendwann kam ich kaum noch hinterher und wenn ich ehrlich bin, hat es mich auch gar nicht interessiert. Ich wollte diesen Roman nur noch hinter mich bringen.



Der Schluss hat dann das Fass zum Überlaufen gebracht. Ein offenes Ende – musst das wirklich sein? Nachher bedeutet das noch, dass es eine Fortsetzung geben wird…bitte nicht!

Fazit


Mascha Vassenas „Die Prophezeihung der Seraphim“ mag vielleicht nicht das schlechteste Buch sein, das ich je gelesen habe, aber gut war es nicht. Der Schreibstil ist ganz angenehm, die Charaktere sind nicht schlecht…, aber nervig! Der Genremix war verwirrend, die Dreiecksgeschichte ein Graus. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es dem ein- oder anderen gefällt, aber mein Buch war es nicht. Unzufriedene 2/5 Bücher.

Die Autorin

© Claudia Lommel
Mascha Vassena wurde 1970 in Mainz geboren und arbeitete nach dem Studium als Journalistin und Kommunikationsdesignerin. Sie organisierte Poetry Slams und war Mitherausgeberin eines Literaturmagazins. In den letzten Jahren veröffentlichte sie zahlreiche Kurzgeschichten und Erzählungen, bevor sie mit Die Prophezeiung der Seraphim ihren ersten Fantasy-Jugendroman schrieb. Die Autorin lebt heute in der Schweiz.

7 Kommentare:

  1. Oje, wie schade :-(
    Ich war zu der Zeit gerade voll in dem historic-Fantasy drin, da hat es perfekt gepasst :-(

    Und das Ende fand ich mit am besten :0

    Bald werden wir uns wieder einig sein (hoffe ich doch)

    lg
    Steffi

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    1. Na gut, dann hat das wirklich gepasst :) ich hoffe doch, dass wir uns bald wieder einig sind! Immerhin lege ich großen Wert auf Deine Meinung :D

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    2. es hatte ja sonst IMMER gepasst - aber seit Hex Hall...

      Bei unseren Meinungsverschiedenheiten waren es vermutlich wirklich Bücher, bei denen es auf den Lesemoment ankommt. Bei mir Cassia und Ky, bei dir die Seraphim.

      Jetzt lesen wir dann wieder passend, okay? :)

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    3. Da hast Du recht...nächstes Mal kriegen wir das bestimmt wieder hin! :)

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  2. Hi Rica
    Wenn ich deine Rezi sehe, fühle ich mich in meinem Handeln wieder bestätigt . . . ich habe mir etwas voreilig dieses Buch ertauscht (habe es mit einem anderen verwechselt) und als es auf dem SuB lag merkte ich, dass ich das Buch gar nicht wirklich lesen wollte und habe es recht schnell wieder bei Tauschticket eingestellt . . .

    lG Favola

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  3. Guten Morgen :)
    deine Rezi hat mich jetzt noch stärker darin bestätigt, dass das Buch einfach nichts für mich ist.
    Nach Steffis Rezi war ich noch versucht es doch zu probieren. Aber deine Rezi hat einiges Angesprochen was mich auch öfters stört... Deswegen wird das Buch erstmal von der Wunschliste verbannt. Vielleicht begegnet es mir ja mal als ME und dann überleg ich mir das nochmal ;)
    Liebe Grüße
    Julia

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  4. Huhu :)

    bin dadurch, dass ich Rezis zu diesem Buch suche auf deinen Blog gestoßen und ich finde ihn wunderschön *-* Gleich mal leserin geworden :D Ich lese es gerade und bin aber bisher auf seite 50 hängengeblieben.. Nach steffis Rezi dachte ich noch vllt probierst du es nochmal aber ich denke nach deiner Rezi werde ich es doch abbrechen. Es langweilt mich einfach jetzt schon so, dass ich mich wahrscheindlich durch quälen müsste und das will ich nicht :/

    Ganz liebe Grüße
    Nadine <3

    buchesser.blogspot.de

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