© Droemer Knaur |
Originaltitel: Frostbitten
Titel: Biss der Wölfin
Dt. Erstausgabe: 12/2012
Verlag: Droemer Knaur
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 480
ISBN-10: 3426508834
ISBN-13: 978-3-426-50883-1
Preis: 9,99 €
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Klappentext
Elena Michaels glaubte ihr Leben als Wölfin endlich im Griff zu haben. Doch als sie eine Mordserie im eisigen Alaska aufklären soll, werden die Dinge kompliziert. Gefangen in einem unbarmherzigen Land, sieht sie sich mit einem tödlichen Gegner konfrontiert – und mit ihrer eigenen ungezähmten Natur …
Inhalt
Elena
Michaels ist auf der Jagd nach einem jungen Werwolf ohne Rudel, der in
Lebensgefahr schwebt. Die Suche führt sie nach Anchorage in Alaska, wo sie
allerdings mehr erwartet als der junge Mutt. Wolfsrisse, verschwundene Mädchen
und ein toter Werwolf – das muss sich das Rudel eindeutig genauer ansehen. Die
große Frage dabei lautet natürlich: wer steckt dahinter?
Charaktere
Elena
Michaels ist der bis dahin einzig bekannte weibliche Werwolf – und hat es
dementsprechend nicht leicht. Nicht nur, dass ihr Duft jeden anderen Werwolf
verrückt spielen lässt, muss sie auch jedermann beweisen, dass sie als künftige
Alpha ihre Stellung behaupten kann. Dabei ist sie sich sicher, dass ein Alpha
keine Schwachstellen haben darf, was nicht gerade leicht ist, wenn man zwei
Kinder hat und durch Missbrauch traumatisiert ist. Immerhin steht ihr Mann,
Clay, ihr bei allem zur Seite und unterstützt sie, wo er nur kann. Doch so groß
ihre Liebe zueinander und das gegenseitige Vertrauen auch sein mag, wird doch
immer zwischen ihnen stehen, dass Clays Biss Elena erst zu einem Werwolf
gemacht hat…
Clay
Michaels ist der berüchtigte Beta des Rudels. Um seine Position zu sichern und
das Leben seines Alpha nachhaltig zu sichern, hat er einen abtrünnigen Mutt
unter Narkose bei lebendigem Leib seziert und die Aufnahmen davon an alle
anderen geschickt – somit war klar, dass man sich nicht mit ihm anlegen sollte.
Seine psychopathische Fassade ist aber nur das – eine Fassade. Er ist ein
starker Beschützer, ein treues Rudelmitglied, das seinem Alpha stets Gehorsam
leistet, passionierter Historiker und Dozent an den wichtigsten Unis und vor
allem ein hingebungsvoller Ehemann und liebender Vater.
Eigene Meinung
Biss der
Wölfin von Kelley Armstrong hat mich so positiv überrascht, dass ich ganz hin-
und weg bin. Am liebsten würde ich in die nächste Buchhandlung stürmen und mir
die anderen Bände der Reihe gleich hinterher kaufen.
Diese
spannende Geschichte kleidet sich in ein recht schlichtes Gewand. Das
Taschenbuch erstrahlt in einem Eisblau, nur die dazu passend blauen Augen auf
dem Cover stechen daraus hervor – mir persönlich gefällt das ziemlich gut.
Der
Schreibstil ist eine angenehme Abwechslung zu den ganzen Jugendbüchern, die ich
in letzter Zeit gelesen habe. Auch dieses Buch wird aus Elenas Sicht erzählt
und durch viele gedankliche Monologe in Schwung gebracht. Der Sprachgebrauch
ist definierter und wird nicht durch falsche Umgangssprache ins Lächerliche
gezogen – abgesehen von ein paar „yeahs“ vielleicht, die mich auch leicht
genervt haben.
Die
Charaktere sind einfach toll. Sie überzeugen durch Ecken und Kanten, vor allem
die Helden sind alles andere als perfekt. Sie müssen für Recht und Ordnung in
der Welt des Paranormalen sorgen und müssen dafür auch mal über Leichen gehen. In
ihrem Leben gibt es Wichtigeres als sinnlose Streitereien und vertrackte
Liebesbeziehungen.
Allgemein
war dieses Zusammenspiel der beiden Protagonisten einfach schön mitzuerleben.
Wie jedes Ehepaar haben auch diese beiden ihre Probleme und oberflächlich
betrachtet sind sie auch nicht einfach weg zu denken. Dennoch harmonisieren
sie, haben Spaß gemeinsam und lieben sich und ihre Kinder. Sie stehen zu ihren
Problemen und reden offen und ehrlich darüber. Vor allem gehen sie aufeinander
ein und arbeiten daran, anstatt einfach rumzujammern.
Die
Geschichte ist sehr interessant, die Spannung wird gemächlich aufgebaut. Immer
wieder wird ihnen ein Strich durch die Rechnung gemacht und man weiß nicht, was
als Nächstes passiert. Im Zusammenspiel mit den tollen Charakteren und dem
fesselnden Schreibstil war dieser Roman richtig gut zu lesen. Jedenfalls bis
zum großen Finale.
Dieses zog
sich nämlich über ein Viertel des Buches und zehrte an meinen Nerven. Ich habe
mitgefiebert und mitgelitten und immer wurde noch was draufgesetzt. Ich war zum
Schluss richtig fertig, weil ich mich so vertieft habe, dass ich, entgegen
jeder Gewohnheit, das Ende erst am nächsten Tag gelesen habe. Es war schlicht
zu viel und manche Wendungen wären nicht nötig gewesen – gleichzeitig war das
kurzsichtige Verhalten der Heldin zeitweise echt nervig.
Fazit
Alles in
allem konnte mich Kelley Armstrongs „Biss der Wölfin“ von sich überzeugen und
es wird bestimmt nicht mein letztes Buch dieser Autorin gewesen sein. Das
Paranormale ist so gut mit der Realität verwoben, dass es kaum auffällt, die
Charaktere brillieren in ihrer Unperfektheit und der Geschichte mangelt es
wahrlich nicht an spannenden Wendungen. Für das, meiner Meinung nach, etwas
anstrengende Ende gibt es einen kleinen Punktabzug, dennoch empfehle ich dieses
Buch jedem, der Abstand von Jugendbüchern braucht, aber auf übernatürliche
Wesen nicht komplett verzichten möchte.
Die Autorin
Kelley Armstrong wurde 1968 in Ontario/Kanada geboren und hat sich schon immer am liebsten düstere Geschichten über Dämonen und Geister ausgedacht. Nachdem sie erst Psychologie und Informatik studierte, widmet sie sich seit 2002 nur noch dem Schreiben. 2001 wurde der erste Band ihrer Women of the Otherworld-Serie veröffentlicht (mittlerweile sind es 12). Die dunklen Mächte ist ihre erste Serie für Jugendliche.Die Reihe
- Bitten, dt. Die Nacht der Wölfin
- Stolen, dt. Die Rückkehr der Wölfin
- Dime Store Magic, dt. Nacht der Hexen
- Industrial Magic, dt. Pakt der Hexen
- Haunted, dt. Nacht der Geister
- Broken, dt. Blut der Wölfin
- No Humans Involved, dt. Lockruf der Toten
- Personal Demon, dt. Nacht der Dämonin
- Living with the Dead
- Frostbitten, dt. Biss der Wölfin
- Waking the Witch
- Spell Bound
- Thirteen
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