Dienstag, 8. Januar 2013

Rezension zu Biss der Wölfin von Kelley Armstrong

© Droemer Knaur
Autor(in): Kelley Armstrong
Originaltitel: Frostbitten
Titel: Biss der Wölfin
Dt. Erstausgabe: 12/2012
Verlag: Droemer Knaur 
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 480
ISBN-10: 3426508834
ISBN-13: 978-3-426-50883-1
Preis: 9,99 €





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Klappentext

Elena Michaels glaubte ihr Leben als Wölfin endlich im Griff zu haben. Doch als sie eine Mordserie im eisigen Alaska aufklären soll, werden die Dinge kompliziert. Gefangen in einem unbarmherzigen Land, sieht sie sich mit einem tödlichen Gegner konfrontiert – und mit ihrer eigenen ungezähmten Natur …


Inhalt

Elena Michaels ist auf der Jagd nach einem jungen Werwolf ohne Rudel, der in Lebensgefahr schwebt. Die Suche führt sie nach Anchorage in Alaska, wo sie allerdings mehr erwartet als der junge Mutt. Wolfsrisse, verschwundene Mädchen und ein toter Werwolf – das muss sich das Rudel eindeutig genauer ansehen. Die große Frage dabei lautet natürlich: wer steckt dahinter?

Charaktere

Elena Michaels ist der bis dahin einzig bekannte weibliche Werwolf – und hat es dementsprechend nicht leicht. Nicht nur, dass ihr Duft jeden anderen Werwolf verrückt spielen lässt, muss sie auch jedermann beweisen, dass sie als künftige Alpha ihre Stellung behaupten kann. Dabei ist sie sich sicher, dass ein Alpha keine Schwachstellen haben darf, was nicht gerade leicht ist, wenn man zwei Kinder hat und durch Missbrauch traumatisiert ist. Immerhin steht ihr Mann, Clay, ihr bei allem zur Seite und unterstützt sie, wo er nur kann. Doch so groß ihre Liebe zueinander und das gegenseitige Vertrauen auch sein mag, wird doch immer zwischen ihnen stehen, dass Clays Biss Elena erst zu einem Werwolf gemacht hat…

Clay Michaels ist der berüchtigte Beta des Rudels. Um seine Position zu sichern und das Leben seines Alpha nachhaltig zu sichern, hat er einen abtrünnigen Mutt unter Narkose bei lebendigem Leib seziert und die Aufnahmen davon an alle anderen geschickt – somit war klar, dass man sich nicht mit ihm anlegen sollte. Seine psychopathische Fassade ist aber nur das – eine Fassade. Er ist ein starker Beschützer, ein treues Rudelmitglied, das seinem Alpha stets Gehorsam leistet, passionierter Historiker und Dozent an den wichtigsten Unis und vor allem ein hingebungsvoller Ehemann und liebender Vater.

Eigene Meinung



Biss der Wölfin von Kelley Armstrong hat mich so positiv überrascht, dass ich ganz hin- und weg bin. Am liebsten würde ich in die nächste Buchhandlung stürmen und mir die anderen Bände der Reihe gleich hinterher kaufen.

Diese spannende Geschichte kleidet sich in ein recht schlichtes Gewand. Das Taschenbuch erstrahlt in einem Eisblau, nur die dazu passend blauen Augen auf dem Cover stechen daraus hervor – mir persönlich gefällt das ziemlich gut.

Der Schreibstil ist eine angenehme Abwechslung zu den ganzen Jugendbüchern, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Auch dieses Buch wird aus Elenas Sicht erzählt und durch viele gedankliche Monologe in Schwung gebracht. Der Sprachgebrauch ist definierter und wird nicht durch falsche Umgangssprache ins Lächerliche gezogen – abgesehen von ein paar „yeahs“ vielleicht, die mich auch leicht genervt haben.

Die Charaktere sind einfach toll. Sie überzeugen durch Ecken und Kanten, vor allem die Helden sind alles andere als perfekt. Sie müssen für Recht und Ordnung in der Welt des Paranormalen sorgen und müssen dafür auch mal über Leichen gehen. In ihrem Leben gibt es Wichtigeres als sinnlose Streitereien und vertrackte Liebesbeziehungen.

Allgemein war dieses Zusammenspiel der beiden Protagonisten einfach schön mitzuerleben. Wie jedes Ehepaar haben auch diese beiden ihre Probleme und oberflächlich betrachtet sind sie auch nicht einfach weg zu denken. Dennoch harmonisieren sie, haben Spaß gemeinsam und lieben sich und ihre Kinder. Sie stehen zu ihren Problemen und reden offen und ehrlich darüber. Vor allem gehen sie aufeinander ein und arbeiten daran, anstatt einfach rumzujammern.

Die Geschichte ist sehr interessant, die Spannung wird gemächlich aufgebaut. Immer wieder wird ihnen ein Strich durch die Rechnung gemacht und man weiß nicht, was als Nächstes passiert. Im Zusammenspiel mit den tollen Charakteren und dem fesselnden Schreibstil war dieser Roman richtig gut zu lesen. Jedenfalls bis zum großen Finale.
Dieses zog sich nämlich über ein Viertel des Buches und zehrte an meinen Nerven. Ich habe mitgefiebert und mitgelitten und immer wurde noch was draufgesetzt. Ich war zum Schluss richtig fertig, weil ich mich so vertieft habe, dass ich, entgegen jeder Gewohnheit, das Ende erst am nächsten Tag gelesen habe. Es war schlicht zu viel und manche Wendungen wären nicht nötig gewesen – gleichzeitig war das kurzsichtige Verhalten der Heldin zeitweise echt nervig.

Fazit


Alles in allem konnte mich Kelley Armstrongs „Biss der Wölfin“ von sich überzeugen und es wird bestimmt nicht mein letztes Buch dieser Autorin gewesen sein. Das Paranormale ist so gut mit der Realität verwoben, dass es kaum auffällt, die Charaktere brillieren in ihrer Unperfektheit und der Geschichte mangelt es wahrlich nicht an spannenden Wendungen. Für das, meiner Meinung nach, etwas anstrengende Ende gibt es einen kleinen Punktabzug, dennoch empfehle ich dieses Buch jedem, der Abstand von Jugendbüchern braucht, aber auf übernatürliche Wesen nicht komplett verzichten möchte.

Die Autorin 

Kelley Armstrong wurde 1968 in Ontario/Kanada geboren und hat sich schon immer am liebsten düstere Geschichten über Dämonen und Geister ausgedacht. Nachdem sie erst Psychologie und Informatik studierte, widmet sie sich seit 2002 nur noch dem Schreiben. 2001 wurde der erste Band ihrer Women of the Otherworld-Serie veröffentlicht (mittlerweile sind es 12). Die dunklen Mächte ist ihre erste Serie für Jugendliche.  

Die Reihe 

  1. Bitten, dt. Die Nacht der Wölfin
  2. Stolen, dt. Die Rückkehr der Wölfin
  3. Dime Store Magic, dt. Nacht der Hexen
  4. Industrial Magic, dt. Pakt der Hexen
  5. Haunted, dt. Nacht der Geister
  6. Broken, dt. Blut der Wölfin
  7. No Humans Involved, dt. Lockruf der Toten
  8. Personal Demon, dt. Nacht der Dämonin
  9. Living with the Dead
  10. Frostbitten, dt. Biss der Wölfin
  11. Waking the Witch
  12. Spell Bound
  13. Thirteen

 Mein Dank geht an...

 ... den Droemer Knaur Verlag und Natalie von mem-o-ries zur Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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